"Der Gottorfer Globus ist wieder zu Hause"

schrieb die F.A.Z. am 8. 10. 2005 in einem Beitrag von Richard Schröder mit dem Titel: "Vom Nutzen der vermessenen Welt".

Im Schloßgarten von Schloß Gottorf in Schleswig ist der große Erd- und Himmels-Globus als Replik wiedererstanden und zeigt die Erde, wie sie um 1660 bekannt war. Kartengrundlage sind u.a. die in den Jahren 1662 - 1665 von dem Amsterdamer Verleger Joan Blaeu herausgebrachten Weltkarten, kürzlich als  Faksimile im ATLAS MAIOR veröffentlicht (vergl. unsere Mitt. Nr. 109). Im  Innenraum des Globus sitzend, sehen die Besucher die Sterne über Schleswig, als Metallsterne eingearbeitet in kunstvoll farbig ausgemalte klassische Sternbilder, ein erstes historisches Planetarium. 
Der damals wie heute um die geneigte Erdachse drehbare Globus  mit einem Durchmesser von 3 Metern war vor rd. 350 Jahren vom Hofmathemathikus Adam Olearius des Herzogs Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf erbaut worden. Olearius schrieb damals "...benutzen die Mathematiker und Geometer Himmelsgloben und Erdgloben, um das Große durch das Kleine verständlich zu machen." - Der jetzt als Stahlkugel, ursprünglich aus Holz, gebaute Globus war 1713 nach verlorenem Krieg mit den Dänen als "Geschenk" an Zar Peter den Großen nach St. Petersburg verbracht worden - damalige Beutekunst. Dort ist er später verbrannt. Mit dem neuentstandenen Globus hat Schleswig einen gerade auch für Vermessungsingenieure hochinteressante Attraktion,  Rückblick in die Kartographie und Astronomie vor 350 Jahren - eingebettet in einen aktuell wiedererstehenden Barockgarten. Siehe auch www.schloss-gottorf.de .- 
Kürzlich besuchten zahlreiche ehemalige leitende Vermessungsbeamte aus der AdV, der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder, den Gottorfer Globus anläßlich eines Treffens, organisiert  von Jürgen Gerigk,  dem früheren Direktor des Landesvermessungsamtes Schleswig-Holstein.