Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V.

Aktivitäten

  • Fachliche Betreuung des Vermessungstechnischen Museums und der Spezial-Bibliothek
  • Sammlung und Erhaltung von Instrumenten, Geräten, Karten und Dokumenten zur Geschichte der Vermessungstechnik
  • Alle drei Jahre Veranstaltung eines Symposions zur Geschichte des Vermessungswesens
  • Jedes zweite Jahr: Verleihung des Eratosthenes Preises für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der geschichtlichen Forschung im Vermessungswesens
  • Sammlung, Förderung und Herausgabe von vermessungsgeschichtlichen Publikationen
  • Verbindung des In- und Auslandes zur Erforschung der Vermessungsgeschichte
  • Bereitstellung und Ausleihe von Ausstellungsgut an andere Institute und Museen

Der Förderkreis sammelt und sucht ...

  • Alte und neue Vermessungsinstrumente, auch photogrammetrische Geräte
  • Dokumente und Protokolle aus der Kataster- und Ingenieurvermessung
  • Alte und neue Grenzzeichen, Signalbauten und dergleichen, Ergebnisse zum Thema Vermessung und Archäologie, Motiv-Briefmarken aus dem Bereich der Geodäsie, Darstellungen von Meßverfahren und Meßmethoden
  • Alte Fachbücher und Vermessungsanweisungen, Fotos aus dem gesamten Vermessungswesen, Plakate von Geodätentagen und dergleichen, Land- und Seekarten aus allen Bereichen, Vermessungsliteratur
  • Druckplatten

Der Förderkreis ist für jeden Hinweis dankbar!

1962

"Messungen über und unter Tage", zum 47. Deutschen Geodätentag des Deutschen Vereins für Vermessungswesen (DVW), gemeinsam mit dem Deutschen Markscheiderverein (DMV) im Stadthaus Dortmund

1969

"Praxis Geometriae", zur Jahreshauptversammlung des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure (VDV) im Stadthaus Dortmund und

1970

"Praxis Geometriae" in der Stadtsparkasse der Stadt Solingen

1971

"5000 Jahre Vermessungswesen" um XIII Kongreß der Internationalen Vereinigung der Vermessungsingenieure (GEO '71/FIG) im Städt. Museum Wiesbaden

1973

Ständige Ausstellung "5000 Jahre Vermessungswesen" im Museum am Westpark in Dortmund

1975

Zum weiteren Auf- und Ausbau der bestehenden Sammlung in Richtung auf ein Deutsches Vermessungstechnisches Museum gründete sich im November in Dortmund der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V.

1985

Feierliche Eröffnung der Schausammlung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, Abt. 22 Vermessungsgeschichte

1995

Eröffnung der neu gestalteten Abteilung 22 Vermessungsgeschichte in erweiterten Räumen im Museum für Kunst und Kulturgeschichte

2000

Am 27. November Festveranstaltung zum 25-jährigen Gründungsjubiläum des Förderkreises in der Rotunde des Museums

"Praxis Geometriae, Vermessungswesen – gestern und heute": Unter diesem Titel veranstaltete der Verband Deutscher Vermessungsingenieure (VDV) anlässlich seiner Jubiläums-Verbandstagung im Oktober 1969 in Dortmund eine bemerkenswerte Ausstellung. Sie war in Deutschland die erste dieser Art und zeigte in eindrucksvoller Weise die Geschichte des Vermessungswesens von ihren frühesten Anfängen unter den Ägyptern, Babyloniern, Griechen und Römern bis in die heutige Zeit.

Als die Ausstellung zu Ende ging, hoffte man insgeheim, dass sie in dieser oder ähnlicher Form zu einer Dauereinrichtung werden würde. Sie ging dann auch im Jahre 1970 noch einmal nach Solingen und bildete 1971 in Wiesbaden den Grundstock der Ausstellung "5000 Jahre Vermessungswesen" zum XIII. Kongress der Internationalen Vereinigung der Vermessungsingenieure (FIG) - doch dann wurde sie aufgelöst.

Die Exponate, soweit sie im Besitz des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure waren, fanden zunächst Aufnahme im Museum für Vor- und Frühgeschichte der Stadt Dortmund, das in dem umgebauten Bunker am Rande des Westparks untergebracht war. Das Interesse für die Geschichte des Vermessungswesens wuchs. Die Fachwelt war aufmerksam geworden. Schenkungen von Verbänden und Vereinigungen, auch von Seiten privater Pesonen und Industriene machten die Sammlung immer umfangreicher. Der Gedanke wurde wieder wach, das bisher Zusammengetragene in einer ständigen Ausstellung öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.

In dem damaligen Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Stadt Dortmund fanden die Initiatoren einen engagierten Fürsprecher. Dank seiner Hilfe konnte in einer Feierstunde am 19. Januar 1973 die erste Dauerausstellung Vermessungsgeschichte in Dortmund im Museum Am Westpark der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Waren die Räumlichkeiten zunächst auch bescheiden, der Anfang zu einem Vermessungstechnischen Museum jedoch war gemacht. Und dabei sollte es nicht bleiben. Zum Auf- und Ausbau der bestehenden Sammlung in Richtung auf ein erstes Deutsches Vermessungstechnisches Museum gründete sich im November 1975 der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, finanzielle Mittel zum Erwerb von Museumsgut aufzubringen, Forschungsbeiträge und Veröffentlichungen zu fördern und Arbeits- und Planungshilfen zu vermitteln. Er will seine Ziele einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen und Persönlichkeiten und Institutionen für die Idee des Vermessungstechnischen Museums gewinnen. Sein Hauptanliegen aber ist fachliche Betreuung dieses Museums.

Als 1981 die Stadt Dortmund beschloss, ihre Sammlungen aus den Museen Am Westpark in Dortmund und Schloss Cappenberg im Kreis Unna zu dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte zusammenzuführen und in dem zu diesem Zweck umzubauenden Haus der alten Stadtsparkasse an der Hansastraße würdig zu präsentieren, das Museum Am Westpark also zu schließen, waren auch für die vermessungsgeschichtliche Sammlung die Weichen für einen Umzug in dieses neue Haus gestellt. Das bedeutete erstmal viel Arbeit für die meist ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter des vermessungstechnischen Museums: ein neues Konzept musste erstellt werden, ein Drehbuch erarbeitet, Exponate ausgewählt, Modelle gefertigt, Texte im Duktus der anderen Bereiche des Museums verfasst, Skizzen und Bilder gezeichnet und fotografiert und das alles zu einem Museumshandbuch “Vermessungsgeschichte” zusammengestellt werden.

1985 war es dann soweit! Im Rahmen einer feierlichen Vormittagsveranstaltung in der Rotunde des neu gestalteten Museums für Kunst und Kulturgeschichte wurde am 21. April die Abteilung Vermessungsgeschichte eröffnet.

Die Entscheidung des Deutschen Vereins für Vermessungswesen (DVW), 1995 den 79. Deutschen Geodätentag in Dortmund durchzuführen, war Ansporn genug, zu diesem Anlass die Abteilung weiter auszubauen. Die Förderkreis-Nachrichten gaben schon 1993 bekannt, der Förderkreis habe sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zu diesem Zeitpunkt die Schausammlung neu zu gestalten. Das Ziel wurde erreicht: Am Vorabend des Kongresses konnten Präsident des Förderkreises und Museumsleiter gemeinsam das Band zur Eröffnung der im neuen Glanz sich präsentierenden Ausstellung Vermessungsgeschichte durchtrennen.

Durch sieben Themenbereiche wird heute der Besucher der Abteilung Vermessungsgeschichte geführt. Wohl fast jeder ist heutzutage mit Stadtplänen und Straßenkarten vertraut. Wie sie entstanden sind, darüber weiß kaum jemand Bescheid. Für die meisten ist die Geodäsie eine verschlossene Welt der Spezialisten geblieben. Die Abteilung Vermessungsgeschichte mit ihren Schauobjekten, Bildern, Modellen und Texten ermöglicht jetzt dem Laien Einblicke in diese Welt. Sie macht den Fachmann neugierig auf die Geschichte seines Berufes und beiden wird neuartig eine systematische Einführung in das Fachgebiet Vermessung geboten. Hierbei wird Vermessungsgeschichte nicht auf die Entwicklung der Vermessungsgeräte und Instrumente und die Kunst der Mechaniker sie herzustellen beschränkt, sondern hier wird auch gezeigt, wie die Messmethoden, die Rechengänge und Zeichenverfahren im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und verfeinert wurden.

Aufsätze zur Geschichte des Förderkreises

  • Kurt Kröger: Von der Idee zur Verwirklichung - 20 Jahre Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V.  (pdf)
  • Harald Lucht: Begegnungen mit Persönlichkeiten in unserem Förderkreis – Erinnerungen an Siegfried Stahnke, Prof. Dr. Albrecht Timm, Dr. Kurt Kröger, Helmut Minow und eine Reihe weiterer Persönlichkeiten aus der Festschrift 25 Jahre Förderkreis (pdf).
  • Harald Lucht: 40 Jahre – Dortmund ein Zentrum der Vermessungsgeschichte, in zfv 2/2016 S. 141-142 (pdf).
  • Harald Lucht: Erinnern heißt danken – Gedanken zum 25. Baltischen Geodätengespräch (pdf).