Künstlerische Gestaltung des geographischen Mittelpunkts Nordrhein-Westfalens

Die Stadtverwaltung Dortmund weiß seit Jahren um die besondere Ehre, im Stadtteil Aplerbeck den geographischen Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen zu besitzen.

Denn bereits 1981 hatte die WDR-Redaktion „eff-eff“ den Mittelpunkt bestimmt und vor Ort an einer öffentlich zugänglichen Stelle durch einen Stein mit einer Messingtafel vermarkt. Diese wurde prompt nach wenigen Tagen gestohlen und seither mangelt es an einer neuerlichen diebstahlsicheren Markierung des NRW-Mittelpunktes. Im selben Jahr 1981 hatte Manfred Spata im Landesvermessungsamt NRW die WDR-Mittelpunktbestimmung im Koordinatensystem des DHDN bestätigt; der korrekte Punkt fällt in ein enges Wohngebiet in Aplerbeck und war dort für eine öffentliche Markierung ungeeignet. Jedoch berichtete der WDR anlässlich des 60jährigen Jubiläums des Landes Nordrhein-Westfalen ausführlich über diese geographische Besonderheit (siehe Aktuelles/Archiv 141; Spata, NÖV NRW, Heft 3, 2008, S. 49).

Eine aktuelle Mittelpunktberechnung im Koordinatensystem des ETRS89 besorgte 2016 Burckhardt Ahrens in der Bezirksregierung Köln, Geobasis NRW auf der Grundlage eines digitalen Landesgrenzpolygons aus dem Sekundärdatenbestand ALKIS. Ahrens bestätigte, dass die ETRS89-Lösung und die DHDN-Lösung unter Berücksichtigung der Genauigkeiten der jeweiligen Datengrundlagen und der System-Berechnungsansätze übereinstimmen (Ahrens, NÖV NRW, Heft 2, 2016, S. 76-79).
Diese neue Mittelpunktbestimmung möchte nun der Aplerbecker Bezirksbürgermeister Jürgen Schädel in Zusammenarbeit mit dem Katasteramt Dortmund und Geobasis NRW nutzen, um solch einen Punkt auf frei zugänglichem städtischen Grundstück für die Bürgerschaft „erlebbar und begehbar zu machen“. Es wurde daher ein Wettbewerb ausgerufen, an dem Künstler bis zum 30. Juni 2018 Gelegenheit haben, ihre künstlerische Lösung für die Gestaltung des Mittelpunktes bei der Stadtverwaltung Dortmund einzureichen. Eine Jury wird die Entwürfe sichten und einen Sieger bestimmen; diesem winkt eine Siegprämie von 1 000 Euro; für die Gestaltung stehen 15 000 Euro bereit. Falls ein Vermessungsingenieur sich berufen fühlt, für diesen Landesmittelpunkt eine künstlerische Gestaltung beizusteuern, der möge sich an dem Wettbewerb beteiligen. Vorschläge für eine Skulptur sind zu richten an: Bezirksverwaltungsstelle, Mittelpunkt NRW Kunstwerk, Aplerbecker Marktplatz 21, 44287 Dortmund; E-Mail: bvst-aplerbeck[at]stadtdo.de (Ruhr-Nachrichten Dortmund vom 6. März 2018, Jörg Bauerfeld; SZ vom 3. April 2018, S. 6, Christian Wernicke).