Zum Gedenken an Wolfgang Kioscha

Am 10. Januar 2018 verstarb Wolfgang Kioscha im 76. Lebensjahr. Der geschätzte Kollege begleitete damals das Projekt „Vermessungstechnisches Museum“ in Dortmund seit der Gründung des Förderkreises im Jahre 1975.

Als der Wunsch reifte, zur Schausammlung im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte ein repräsentatives Museumshandbuch zu erstellen, hatte man in Wolfgang Kioscha einen bestens geeigneten Autoren gefunden. Die Vorgabe, dem komplexen Thema eine Vermittlungsform zu geben, die sich auch einem vermessungstechnischen Laien  erschließt, entsprach seinem Naturell. Mit selbst für einen Geodäten hervorstechender Präzision und Geduld widmete er sich den zum Teil bereits vorliegenden Texten, kürzte, formulierte neu, ordnete nach Sachgebieten, machte Vorschläge für das Layout. Wolfgang Kioscha war maßgebend verantwortlich dafür, daß rechtzeitig zur Eröffnung der Ausstellung im April 1985 das große Werk vorlag. Er schuf damit die Grundlagen für das heute bereits in 3. Auflage vorliegende Museumshandbuch. Diese Dortmunder Arbeit fand weit über das primäre Fachgebiet der Geodäsie hinaus breite Anerkennung.

Sein Wissen über die Vermessungsgeschichte vermittelte er gerne anschaulich und kurzweilig in vielen Führungen durch die Ausstellung einem ungezählten Zuhörerkreis, aus dem Fach wie ebenso aus einem breiten Laienpublikum.

Seine berufliche Laufbahn begann Wolfgang Kioscha nach dem Geodäsie-Studium an der Universität Bonn und dem Referendariat in der Praxis dann beim Vermessungs- und Katasteramt Dortmund als Verantwortlicher für die Stadtbahnvermessung. Später übernahm er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2002 die Leitung der Vermessungsabteilung. Begleitend zum Einzug der elektronischen Datenverarbeitung nutzte er seine Neigung, mit analytischer Akribie für die aus heutiger Sicht damals noch recht leistungsschwachen Taschenrechner ausgefeilte Programme (z. B. für die freie Stationierung) zu entwickeln, die sich im rauen und vielfältigen Feldeinsatz täglich bewährten.

Seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schätzten an ihm seine Ausgeglichenheit, seinen Humor und seinen nicht zuletzt durch seine Bindung an die katholische Kirche christlich geprägten Gerechtigkeitssinn. Bei seinem Seelenamt haben sich auch Norbert Kalischewski, Ingo von Stillfried, Dr.-Ing. Hartwig Junius und weitere frühere Kollegen von Wolfgang Kioscha Abschied genommen. Er wird auch uns in seinem Einsatz und seinem Wirken für den Förderkreis unvergessen bleiben.