13. Symposium zur Vermessungsgeschichte

Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V. in Dortmund widmet das kommende 13. Symposium für Vermessungsgeschichte am 13. Februar 2017 Friedrich Robert Helmert, „einem der großen Geodäten an der Schwelle vom 19. Zum 20. Jahrhundert“ (Torge, Geschichte der Geodäsie in Deutschland).

Helmert wurde  am 31. Juli 1843 in der alten sächsischen Bergbaustadt Freiberg geboren; er starb am 15. Juni 1917 in Potsdam an den Folgen eines Schlaganfalls – im kommenden Jahr vor 100 Jahren.

Helmert prägte zur Wende des 19. zum 20.Jahrhundert die Entwicklungen der Geodäsie als Wissenschaft wie kaum ein anderer. Seine klassische Definition der Geodäsie als „Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche“ war in ihrer umfassenden Einfachheit genial. Spätere Erweiterungen konkretisierten die Aufgabenstellung der Geodäsie, differenzierten wohl auch gerne in „höhere“ und „niedere“ Geodäsie – heutige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begreifen unsere Wissenschaft in Theorie und Praxis umfassend von der Ausmessung und Abbildung der Erde bis hin zur Ordnung des Grund und Bodens. – 

Friederich Robert Helmert studierte von 1859 bis 1863 am Polytechnikum Ingenieurwissenschaften in Dresden, war danach dort Assistent beim Professor der Geodäsie August Nagel und ergänzte 1866/67 sein Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig mit der Promotion, sein Thema „Studien über rationelle Vermessungen im Gebiet der höheren Geodäsie“.  Im Jahr 1872 erschien Helmerts erstes größeres Werk über „Die Ausgleichungsrechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate mit Anwendungen auf die Geodäsie und die Theorie der Messinstrumente“. Damals war die Ausgleichungsrechnung noch keineswegs allgemein in der Praxis akzeptiert. Helmert wurde im gleichen Jahr zum Professor der Geodäsie am neuen Aachener Polytechnikum ernannt.

In den Jahren 1880 und 1884 erschien sein grundlegendes Werk „Die mathematischen und die physikalischen Theorieen (Originaltitel) der höheren Geodäsie“ in 2 Bänden. 1886 wurde Helmert zum Direktor des Preußischen Geodätischen Instituts in Potsdam ernannt und gleichzeitig berufen auf das neu eingerichtete Ordinariat für höhere Geodäsie an der Universität Berlin. Es folgt eine weltweit anerkannte Forschungstätigkeit, 1900 wird Helmert zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt, zahlreiche weitere Auszeichnungen folgen und zeugen von der weltweiten Anerkennung dieses genialen Geodäten (Wolf, zitiert nach Torge, a.a.O.).

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  • Das Symposium zum 100. Todestag von Friedrich Robert Helmert ist in den vergangenen Jahren durch Professor em. Dr.-Ing. mult. Erich Weiß (Bonn) für den Förderkreis langfristig vorbereitet worden. Erich Weiß konnte eine Reihe namhafter Wissenschaftler als Vortragende gewinnen:
  • Programm des 13. Symposiums für Vermessunggeschichte in Dortmund
  • am Montag, 13. Februar 2017, in der Rotunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3 Dortmund, 5 Minuten vom Hauptbahnhof.
  • 10:00 Uhr: Begrüßung, anschließend
  • Friedrich Robert Helmert 1843 – 1917  Ausschnitte aus seinem Lebensweg  und  seinem internationalen Wirken  
  • Univ. Prof. em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Christoph Reigber                                                                                                               
  • ca. 10:45 Uhr Kaffeepause
  • 11:15 Uhr: Über die Ausgleichung bei „Überschüssigen Messungen und zufälligen Beobachtungen“ – auf den Spuren von Friedrich Robert Helmert  - Prof. Dr. techn. Dipl.-Ing. Wolf -Dieter Schuh
  • 12:00 Uhr: Die Figur der Erde – zu Zeiten Friedrich Robert Helmerts und heute    Prof. Dr.-Ing. Karl Heinz Ilk
  • Ca. 12:45 Uhr Mittagspause
  • 14:00 Uhr: Instrumente und Geräte für geodätische Arbeiten und Forschungen  am Geodätischen Institut Potsdam unter dem Direktorat von Friedrich Robert Helmert   Dr.-Ing. habil. Joachim Höpfner
  • 14:45 Uhr: Geodätische Forschung 100 Jahre nach Friedrich Robert Helmert  Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Harald Schuh
  • Ca. 15:30 Uhr Kaffeepause
  • 16:00 Uhr folgt die Mitgliederversammlung des Förderkreises, hierzu sind Gäste herzlich willkommen und eingeladen.