20 Jahre Arithmeum in Bonn

In diesem Herbst feiert das Arithmeum in Bonn (siehe Mitt. 656 und 697) seinen zwanzigsten Geburtstag mit der Vernissage zweier neuer Ausstellungen. Die eine Ausstellung zeigt „Mathematik und Ästhetik des Chipdesigns“, die andere Ausstellung zeigt „Dauerleihgaben von Rechenmaschinen aus der Sammlung IBM“.

Die Museumsleiterin Prof. Dr. Ina Prinz nennt diese 15 spektakulären Neuzugänge ihre „Kronjuwelen“! Über zwei Prunkstücke freut sie sich besonders: zum Einen über die „Pascaline“, die vom Mathematiker Blaise Pascal (1623-1662) entworfen und von seinem befreundeten Uhrmacher in Rouen gebaut wurde, zum Anderen über ein „Piano-Arithmometer“ aus der Werkstatt des Franzosen Charles Xavier Thomas (1785-1870) in Colmar. Diese Leihgaben stammen aus der Sammlung von Thomas J. Watson, dem einstigen Chef des amerikanischen Büromaschinen- und Computerunternehmens IBM. Die Bonner Pascaline ist das zweite Exemplar in einer öffentlichen Sammlung (neben dem Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden) außerhalb Frankreichs.

Das Arithmeum, mitten im Zentrum von Bonn gelegen, besitzt die weltweit beste und umfassendste Sammlung historischer Rechenbücher und –maschinen. Es ist das direkte Nebeneinander von uralter Wissenschaftsgeschichte und Megamoderne, das jeden Gang durchs Arithmeum zum Abenteuer macht. Auch wir Geodäten finden dort u. a. unsere wohl vertrauten „Brunsviga“-Kurbelmaschinen, unsere Rechenschieber „Geodät“ und die dicken siebenstelligen Logarithmentafeln (siehe Mitt. 715, die auch in der Schausammlung Vermessungsgeschichte in Dortmund zu sehen sind). Im Rahmen einer Führung kann man einen voll funktionstüchtigen Zuse-Rechenautomaten (siehe Mitt. 341 und 347) bestaunen. Die Museumsleiterin Ina Prinz wird auf dem kommenden Symposium am 20. April 2020 in ihrem Eröffnungsvortrag u. a. über ihre „Kronjuwelen“ berichten (siehe Mitt. 724) (General-Anzeiger Bonn vom 30.11.2019)