20 Jahre Google Maps im Einsatz
Die Karten-App Google Maps (https://www.google.de/maps/) gehört zu den populärsten Apps der Nutzer mobiler Endgeräte (siehe Mitt.-Nr. 781). Das Unternehmen Google startete am 8. Februar 2005 in den USA die erste Version dieser Digital-Anwendung für den Webbrowser. Heute nutzen über zwei Milliarden Anwender pro Monat den Dienst, um Orte zu lokalisieren, eine Route zu planen oder mobil zu navigieren, im Auto, in der Bahn, auf dem Fahrrad oder zu Fuß.
Mit diesem neuen Dienst trat Google in Konkurrenz zu bereits vorhandenen Online-Karten, u. a. von MapQuest 1996, sowie zu den amtlichen digitalen Kartenwerken der Vermessungsverwaltungen. Google erwarb auch das Start-up ZipDash zur Analyse von Verkehrsdaten, um voraussichtliche Ankunftszeiten und Verzögerungen bei einer geplanten Route anzuzeigen.
Im April 2006 startete Google Maps auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Inzwischen hat Google mehr als 250 Staaten kartografiert. Neben dem Erwerb amtlicher digitaler Kartenwerke begann Google 2007 damit, eigene Kartendaten mit speziellen Kamerafahrzeugen zu sammeln. Daraus entwickelte sich der Dienst Street View mit Fotos von ganzen Straßenzügen. Im Sommer 2023 erneuerte Street View das Bildmaterial in Deutschland, ohne große datenschutzrechtliche Einwendungen der Anlieger und Hauseigentümer. Die Anwender nutzen intensiv die Dienste Google Maps und Street View, um virtuelle Ziele und Routen zu planen, zu erkunden und zu gestalten.
Die erste Version von Google Maps nutzte keine winkeltreue Abbildung, was in den Gebieten höherer geographischer Breiten arge Verzerrungen des Kartenbildes zur Folge hatte. Später wechselte Google zur bewähten und allseit bekannten Mercator-Abbildung über; für größere Maßstäbe wird eine leicht veränderte, nutzerfreundliche Variante genutzt, der sogenannten Web Mercator oder Pseudo-Mercator. Wenn man bei Google Maps im Kartenbild immer größere Gebiete heran zoomt, erhält man das Bild einer dreidimensionalen flächentreuen Erdkarte; darin sind die Größenverhältnisse der Länder und Kontinente recht zutreffend im Blick .
(Christoph Dernbach, Bericht im General-Anzeiger Bonn vom 10.2.2025; Paulina Rowinska, MapMatics, 2024, S. 93-95)
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