Fachbibliotheken zur Vermessungsgeschichte

Die Fachbibliothek der Geodäsie der Universität Bonn vor der Auflösung!

Die Fachbibliothek des Bonner Universitätsinstituts “Geodäsie und Geoinformation” soll in Kürze abgewickelt werden, wie ein Kollege bei einer Zeitschriftenrecherche (Mitteilungen der Vereinigung selbständiger in Preußen vereidigter Landmesser zu Berlin) dort erfahren hat. Dies wäre eine weitere Auflösung einer Fachbibliothek der Geodäsie nach der bereits erfolgten Auflösung der ehemaligen DVW-Bibliothek, die zuletzt beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG), Außenstelle in Leipzig, vorhanden war.

Wie eine Nachfrage in Bonn ergab, sollen alle Teile des historischen Buch- und Zeitschriftenbestands (Tradition von Poppeldsorf), die einen Bezug zu Bonn haben und noch nicht im Bestand der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Bonn sind, von der ULB übernommen werden, da diese zu den Pflichtexemplaren zählen. Alles was älter als 1850 ist (sogenannte Raritäten) soll ebenfalls von der ULB übernommen werden. Der restliche Bestand, der nicht an Antiquare, Vereine oder Privatpersonen vermittelt werden kann, soll im Altpapiercontainer entsorgt werden!

Der Verlust der Spezialbibliotheken und die Konzentration historischer Bestände an wenigen Standorten erschwert künftig die Recherchearbeiten der Vermessungshistoriker angesichts der räumlichen Entfernung und des Zeitaufwandes für einen Bibliotheksbesuch mit einer Vor-Ort-Nutzung. Hier wird die derzeit laufende Intensivierung der Digitalisierung von Buch- und Zeitschriftenbeständen den Vermessungshistorikern so manche Recherche deutlich erleichtern.

Auch der Förderkreis ist bestrebt, seine eigenen Schriftenreihen sowie die historischen seltenen Bücher seiner Spezialbibliothek (vermutete Unikate) in Abstimmung mit dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) Dortmund digitalisieren zu lassen. Dazu laufen Anpassungsarbeiten, um den Bestand der Fachbibliothek künftig in den Bibliotheksbestand des MKK integrieren zu können.

Solche konkreten Digitalisierungsmaßnahmen der Bibliotheken entsprechen in der Regel denDFG-Praxisregeln zur Digitalisierung; sie umfassen alle wesentlichen Merkmale von Digitalisaten und Vorgaben, um Mindeststandards und Qualitätskriterien einzuhalten und stellen damit einheitliche Richtlinien dar.