"Beim Kataster ist die Hauptsache, daß es fertig werde"

Diese Feststellung (und fordernde Botschaft) von Johann Friedrich Benzenberg (1777 - 1846), lernten wir Studenten der Vermessungskunde als dessen Kernaussage. Benzenberg wirkte jedoch viel universeller.

Er hatte ein bewegtes Leben, geboren in Schöller (heute zu Wuppertal), Theologiestudium in Herborn und Marburg, Naturwissenschaft in Göttingen, Promotion an der Uni Duisburg, Lehrer in Hamburg - und dann Leiter der Landesvermessung im Großherzogtum Berg, zu dem seit 1807 auch Dortmund gehörte (bis 1815, dann zu Preußen). Für diese Aufgabe wurde ihm am 3. Mai 1805 - vor jetzt 200 Jahren - "die Direktion übertragen", wie er selbst in einem Brief vom 1. 7. 1805 an Wilhelm Olbers (1758-1840) in Bremen schrieb. Zuvor hatte er einen prägnanten 16-Punkte-Plan entworfen, wie eine Landesvermessung aufgebaut werden müsse, basierend auf einer Triangulation, Einrichtung einer Landmesserausbildung,  Anlage von Karten 1:1000 in Dorflagen bzw. 1:2000 und 1:4000 in Feldlagen, Anlage von Übersichtskarten 1.10.000 und einer Landeskarte 1:50.000. Wenige Monate später wurde Benzenberg dann Professor am Lyzeum in Düsseldorf. - Später widmete er sich  sowohl naturwissenschaftlichen wie ebenso politischen Fragen, schrieb u.a. die mehrbändigen Werke "Ueber das Cataster" (1818), Ueber Handel und Gewerbe, Steuern und Zölle" (1919). 
Näheres findet sich im Band 27 der Schriftenreihe unseres Förderkreises "Wegbereiter in der deutschen Landesvermessung - Spurensuche - " (Ergebnisse des 7. Symposiums für Vermessungsgeschichte am 22. Februar 1999). - Nachtrag: Kurz vor Beginn der INTERGEO in Düsseldorf (4.-6. 10. 2005) haben fleißige Hände aus dem Förderkreis Vermessungstechnisches Museum das Grabmal Benzenberg auf dem Golzheimer Friedhof in Düsseldorf  gereinigt (Grab Nr. 17). Die Inschrift lautet. "Ruhestätte für die Familie Benzenberg - 1844".  Johann Friedrich Benzenberg starb am 8. 6. 1846 und wurde hier hochgeehrt begraben.