Bessel – Bremen war seine zweite Vaterstadt

Friedrich Wilhelm Bessel (22.07.1784 in Minden – 17.03.1846 in Königsberg) kam 1799 nach Bremen. Nach 7 Jahren als Handlungsgehilfe im Handelshaus Kulenkamp führte sein Weg über Lilienthal nach Königsberg – hier erbrachte er seine großen wissenschaftlichen Leistungen in der Astronomie und der Geodäsie.

Bremen blieb er stets eng verbunden, es war seine „zweite Vaterstadt“, wie er selbst in seinen Lebenserinnerungen schrieb. Und hier blieb er stets unvergessen, auch durch seine enge Freundschaft mit dem Arzt und Liebhaber-Astronomen Wilhelm Olbers. Das Bremer Handlungshaus N. Gloystein Söhne, das bis 1796 mit der Fa. Kulenkamp vereint gewesen war, taufte 1845 sein neues Schiff auf den Namen „Bessel“ – in den letzten Lebensmonaten des Geehrten.  Auf der Werft J. Lange in Bremen-Vegesack gebaut, war es damals das größte Schiff der bremischen Flotte, eingesetzt u. a. im Auswandererverkehr mit Nordamerika (Schlieper S. 22/23), die erste Reise führte nach New Orleans. 1937 gab es ein weiteres Schiff mit dem Namen Bessel der Reederei Norddeutscher Lloyd, Bremen.

In Bremen erinnert seit 1990 das Kunstwerk „Besselei“ des Künstlers  Jürgen Goertz an den  großen Wissenschaftler. Ein Foto findet sich in den Veröffentlichungen Ihres Redakteurs und inzwischen auch unter Wikipedia. – Wir haben hier mehrfach über Bessel’s Wirken berichtet, u.a. Mitt. Nr. 262 und 157.

Quellen F.W. Bessel: Lebenserinnerungen, in Astronomische Nachrichten, Band 210 Nr. 5027-28 aus John G. Wolbach Library, Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics * Povided by the NASA Astrophysics Data System; Stadt Minden und E. Schlieper (Hrsg.): „Ich habe Euch lieb aber der Himmel ist mir näher“ – eine Autobiographie in Briefen, Minden 1984; Die Maus, Ges. f. Familienforschung Bremen, Passagen des Schiffes „Bessel“ im Internet.