Dänische Basismessung in Braak 1820

Vor genau 200 Jahren erlebte die kleine Gemeinde Braak vor den Toren von Hamburg im Kreis Stormarn ein geodätisches Großereignis, die Vermessung der sogenannten „Braaker Basis“. Damals befahl der dänische König, das ganze Land einschließlich Schleswig und Holstein neu zu vermessen, um für das Militär brauchbare Landkarten und für das Steuerkataster genaue Flurkarten (siehe Mitt. 749) anzufertigen. Die damals dänische Gemeinde Braak spielte für die Vermessungsingenieure eine besondere Rolle, denn dort konnten sie in flachem Gelände eine Basisstrecke exakt ausmessen, um dadurch für das Triangulationsnetz den Netzmaßstab zu bestimmen. So relativ einfach die Winkel eines Dreiecksnetzes beobachtet werden können, so schwierig und zeitaufwändig war die Vermessung einer längeren, Kilometer langen  Strecke.

Vor genau 200 Jahren erlebte die kleine Gemeinde Braak vor den Toren von Hamburg im Kreis Stormarn ein geodätisches Großereignis, die Vermessung der sogenannten „Braaker Basis“. Damals befahl der dänische König, das ganze Land einschließlich Schleswig und Holstein neu zu vermessen, um für das Militär brauchbare Landkarten und für das Steuerkataster genaue Flurkarten (siehe Mitt. 749) anzufertigen. Die damals dänische Gemeinde Braak spielte für die Vermessungsingenieure eine besondere Rolle, denn dort konnten sie in flachem Gelände eine Basisstrecke exakt ausmessen, um dadurch für das Triangulationsnetz den Netzmaßstab zu bestimmen. So relativ einfach die Winkel eines Dreiecksnetzes beobachtet werden können, so schwierig und zeitaufwändig war die Vermessung einer längeren, Kilometer langen  Strecke.

            Die Leitung der Basismessung hatte der Astronom Heinrich Christian Schumacher (1780-1850). Mit geeichten Messstangen von vier Meter Länge, die zu ihrem Schutz in einem Holzkasten lagen, schritten die Vermessungsleute die fast sechs Kilometer lange Strecke zwischen zwei vorher festgelegten Baisendpunkten ab. Die Stangen mussten immer waagerecht auf beweglichen Böcken liegen und durften sich nicht gegenseitig verschieben, denn nichts sollte die Basismessung verfälschen. So schafften die Ingenieure nur 200 Meter pro Tag. Erst im Herbst 1821 wurden sie schließlich mit der Bestimmung der Braaker Basis fertig. Von dieser Basislinie wurde der Netzmaßstab auf das gesamte Dreiecksnetz des Dänischen Königreichs bis hinauf nach Skagen im Jütland ausgebreitet. Das Ergebnis der Braaker Basismessung, exakt 5 875,219 Meter lang, und die Vermarkung der Basisendpunkte waren so gut, dass später die Triangulationen des Königreichs Hannover (1821-1844) unter der Leitung des Mathematikers Carl Friedrich Gauß (1777-1855) und der westelbische Netzteil der Preußischen Landesvermessung unter der Leitung des Generals Oskar Schreiber (1829-1905) daran angeschlossen wurden. Schreiber wiederholte 1871 die Basismessung Braak für die Schleswig-Holsteinische Dreieckskette. Die beiden Endpunkte gibt es heute noch: der südliche Punkt steht mitten in einem Kornfeld, der nördliche Punkt befindet sich am Ende eines Privatgartens (Torge, Geschichte der Geodäsie, 2009, S. 129 und 187; sh magazin/zeitreise 2732, Juli 2020)

            Die Leitung der Basismessung hatte der Astronom Heinrich Christian Schumacher (1780-1850). Mit geeichten Messstangen von vier Meter Länge, die zu ihrem Schutz in einem Holzkasten lagen, schritten die Vermessungsleute die fast sechs Kilometer lange Strecke zwischen zwei vorher festgelegten Baisendpunkten ab. Die Stangen mussten immer waagerecht auf beweglichen Böcken liegen und durften sich nicht gegenseitig verschieben, denn nichts sollte die Basismessung verfälschen. So schafften die Ingenieure nur 200 Meter pro Tag. Erst im Herbst 1821 wurden sie schließlich mit der Bestimmung der Braaker Basis fertig. Von dieser Basislinie wurde der Netzmaßstab auf das gesamte Dreiecksnetz des Dänischen Königreichs bis hinauf nach Skagen im Jütland ausgebreitet. Das Ergebnis der Braaker Basismessung, exakt 5 875,219 Meter lang, und die Vermarkung der Basisendpunkte waren so gut, dass später die Triangulationen des Königreichs Hannover (1821-1844) unter der Leitung des Mathematikers Carl Friedrich Gauß (1777-1855) und der westelbische Netzteil der Preußischen Landesvermessung unter der Leitung des Generals Oskar Schreiber (1829-1905) daran angeschlossen wurden. Schreiber wiederholte 1871 die Basismessung Braak für die Schleswig-Holsteinische Dreieckskette. Die beiden Endpunkte gibt es heute noch: der südliche Punkt steht mitten in einem Kornfeld, der nördliche Punkt befindet sich am Ende eines Privatgartens (Torge, Geschichte der Geodäsie, 2009, S. 129 und 187; sh magazin/zeitreise 2732, Juli 2020)