Der junge Albert Einstein und die Geodäsie

Über Albert Einsteins Einfluss auf die Geodäsie ist in den Mitteilungen 577 bereits ausführlich berichtet worden. Nun wird manchmal die kuriose Nachricht über den jungen Einstein kolportiert, nämlich seinen sehnlichsten Wunsch, Geodät zu werden.

Über Albert Einsteins Einfluss auf die Geodäsie ist in den Mitteilungen 577 bereits ausführlich berichtet worden. Nun wird manchmal die kuriose Nachricht über den jungen Einstein kolportiert, nämlich seinen „sehnlichsten Wunsch, Geodät zu werden. Später jedoch dachte ich über diese Angelegenheit gründlich nach und gelangte zur Einsicht, dass diese Materie wohl zu schwierig für mich sei. Zögernd wandte ich mich dann der Physik zu.“ (siehe u. a. https://www.ingblue.com/2016/03/29/einstein). Diese Äußerung wurde uns vom Kollegen Gunter Kotthoff in Brilon mitgeteilt. Leider ist die Information biographisch nicht belegt und deshalb nur als ein schwacher Witz einzuschätzen.

Wohl aber ist belegt, was der Schüler Einstein in seinem französischen Aufsatz „Mes projects d‘avenir“ seiner schweizerischen Reifeprüfung (Matura) 1896 an der Kantonsschule in Aarau über seine Zukunftspläne äußerte. Dort heißt es, er habe vor, vier Jahre am Polytechnikum in Zürich Mathematik und Physik zu studieren und er strebe eine Professur für theoretische Physik an: „Man möchte immer das tun, wofür man Talent hat. Und dann gibt der wissenschaftliche Beruf eine gewisse Unabhängigkeit, die mir sehr gefällt.“ Offensichtlich war Einstein der Meinung, wohl kein Talent zur Geodäsie zu haben, aber zu Mathematik und Physik (Hermann, Einstein-Biographie, 1998).