Deutsche Bundesländer im Bild alter Karten
Das Sammeln alter Landkarten kann für einen Privatmann ein relativ seltenes, aber beglückendes Hobby sein. Denn alte Landkarten verbinden Geschichte, Kartographie, Drucktechnik und graphische Kunst, sie sind häufig farbig koloriert und mit Schmuckkartusche, Vigneten, Inschriften und Figuren verziert. Alte Landkarten sind Produkte ihrer Zeit und erzählen über politische, gesellschaftliche und geographische Gegebenheiten; sie sind eine ergiebige Geschichtsquelle, die ein professioneller Sammler zum sprechen bringt.
Solch ein Sammler ist der Luftwaffenoffizier Hans-Eberhard Peters, der hauptsächlich Kartendrucke zwischen 1500 und 1800 von den 16 deutschen Bundesländern zusammengetragen hat. Deren Struktur entstand bekanntlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949, die Eingliederung des Saarlandes 1957 und die Aufnahme der neuen Länder (ehemals DDR) im Zuge der deutschen Einheit 1990.
Keine der alten Landkartendarstellungen ist deckungsgleich mit der heutigen Gliederung der Länder; sie zeigen Deutschland als einen “Flickenteppich” von ehemals über 300 Klein- und Mittelstaaten (darunter 51 Reichsstädte), die zwar miteinander verbunden waren, aber keinen einheitlichen Staat bildeten. Durch den Reichdeputationshauptschluss 1803 wurden zahlreiche Kleinstaaten zu größeren staatlichen Einheiten zusammengelegt. Es ist überaus reizvoll, die historischen Landkarten der Gebiete der heutigen Bundesländer “unter die Lupe” zu nehmen und ihre kartographische Schönheit zu bewundern und ihre Kartographen kennenzulernen.
- 150. Geburtstag und 80. Todestag von Otto Eggert
- Verschiebung der Mitgliederversammlung 2024