Ehrenmedaille für Dr. Kurt Kröger und Helmut Minow

Am 13. Februar 2006 hatte der Förderkreis in Dortmund eine ereignisreiche Mitgliederversammlung. Die neugeschaffenen Ehrenmedaille wurde erstmals verliehen. Die Silbermedaille trägt auf der Vorderseite das Logo des Förderkreises – den Feldmesser mit dem geometrischen Quadrat – und die Umschrift „Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V. – EHRENMEDAILLE“ – mit der Inschrift „seit 1975“. Auf der Rückseite erscheint die Umschrift „Museum für Kunst und Kulturgeschichte – DORTMUND“ – abgebildet ist das Logo des Museums, das symbolisierte geöffneten Tor. Es sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die in außerordentlicher Weise die Ziele des Förderkreises befördert haben.

Der Präsident des Förderkreises, Prof. Dr.-Ing. Harald Lucht aus Bremen, würdigte zunächst die vielfältigen Verdienste von Dr.-phil. Kurt Kröger. Er sei ein „Mann der ersten Stunde“ und habe im Förderkreises Vermessungstechnisches Museum stets an vorderster Stelle gestaltend gewirkt,  u.a. als Erster Vorsitzender in der Nachfolge von Siegfried Stahnke.  In der Fachwelt sei er neben seiner Arbeit im VDV bekannt durch die Förderkreis-Nachrichten und durch zahlreiche Veröffentlichungen in den Fachzeitschriften. Es war immer das Anliegen des Ehrenmitglieds (seit 1996) Kurt Kröger, die Abteilung Vermessungsgeschichte des Museums für Kunst und Kulturgeschichte regional wie bundesweit bekanntzumachen. Unvergessen sind Beiträge für das WDR-Fernsehen, für den Rundfunk, in der Presse und bis heute seine aktive Gestaltung der Symposien für Vermessungsgeschichte sowie die Herausgabe der Symposiums-Bände. – Dabei liebe es Kurt Kröger, eher zurückhaltend im Hintergrund zu wirken. Er habe im schon fortgeschrittenen Alter  seine Dissertation „Das Vermessungswesen im Spiegel der Hausväterliteratur“ erarbeitet  –  ein Kompendium des Grenz-, Eigentums- und Nachbarrechts des 16. – 18. Jahrhunderts im Deutschen Reich. 

Der Präsident  erinnerte in der anschließenden Würdigung von Dipl.-Ing. Helmut Minow an dessen weitblickende Vorarbeiten für den Förderkreis. Er habe 1975 in der Gründungsversammlung einen Überblick zur Geschichte der Technik und insbesondere des Vermessungswesens die Ziele des Förderkreises zum Vermessungstechnischen Museum vorgezeichnet, eine Charta der Vermessungsgeschichte. Im Vorstand und im Kuratorium engagiert, widmete er sich mit besonderer Vorliebe über lange Zeit der Bibliothek des Förderkreises, deren Bestand durch seine Initiative einen ganz besonderen Rang erlangt hat und die heute bundesweit einen ausgezeichneten Ruf genießt. Helmut Minow sei darüber hinaus durch sein Wirken als Obmann  des Arbeitskreises Vermessungsgeschichte des VDV hervorgetreten, sowie als Verfasser zahlreicher Aufsätze zur Vermessungsgeschichte, mehrerer Fachbücher und Herausgeber wertvoller Reprints. 

Im Anschluß an die Ehrungen stellt der Vorsitzende des Kuratoriums des Förderkreises, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Torge aus Hannover  die beiden Eratosthenes-Preisträger 2005 vor,  zunächst Frau Dr. Jana Niederöst. Geboren 1972 in der Slowakei habe sie Geodäsie und Kartographie an der TU in Bratislava studiert und bis 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Entwicklung von Geographischen Informationssystemen gearbeitet. 1999 bis 2005 war sie am Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der ETH Zürich in der Schweiz tätig. -  Frau Niederöst berichtete aus ihrer preisgekrönten Dissertation „Das Relief der Urschweiz von Franz Ludwig Pfyffer (1716-1802): 3D-Rekonstruktion, Analyse und Interpretation“. Die Ergebnisse der Arbeit von Frau Niederöst sind im Internet einsehbar unter www.photogrammetry.ethz.ch/research/pfyffer. - Nach einer ausführlichen Diskussion skizzierte der Kuratoriumsvorsitzende den Werdegang  des weiteren Preisträgers, Herrn Dipl.-Ing. Maik Ullrich aus Gotha. Geboren 1971 in Thüringen erlangte er die Fachhochschulreife und schließlich im Fernstudium an der HTW-Dresden das Diplom zum Ingenieur für Vermessungswesen (FH). - Herr Ullrich  stellte in den Mittelpunkt seines Vortrags das Wirken von Franz Xaver von Zach insbesondere in der Astronomie. Darüber hinaus ging er kurz auf die Arbeiten zur Landesvermessung und zur Gradmessung in Thüringen ein -  auch deren Verbindungen mit den Arbeiten von Lecoq, von Müffling und von Schmettau. 

Der Erste Vorsitzende, Ltd. Städt. Vermessungsdirektor Norbert Kalischewski, berichtete in der nach einer Kaffeepause fortgesetzten Mitgliederversammlung über die erfolgreiche Arbeit des Förderkreises im vergangenen Jahr und hob besonders die Leihgabe von mehr als 50 Vermessungsinstrumenten der ehemaligen FH Essen für die Schausammlung und die Studiensammlung hervor (vergl. Mitt. Nr. 92). – Der Schatzmeister konnte über eine gesicherte Finanzlage des Vereins berichten. - Wir werden unter Ereignisse dieser Homepage und in unseren Förderkreis-Nachrichten ergänzend berichten, außerdem ausführlich im VDVmagazin (Nachtrag:  Heft  2/2006 S. 158/159) und in der zfv Zs. für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (Nachtrag: Heft 2/2006 S. n-26).