Erinnerungen an Herbert H. Ahrens, geboren vor 100 Jahren

Wer kannte ihn nicht in den Jahrzehnten nach 1945 – Herbert H. Ahrens. Als Eisenbahner im Hauptberuf wirkend seit 1937 und bis 1973 (mit bitterer Kriegsunterbrechung) war er in 11 verschiedenen Dienstorten tätig, u. a. in Danzig, Hannover und zuletzt als Leitender Bundesbahndirektor in München.

Unvergessen sind die „Ahrens’schen Mitteilungen“, die DVW-Nachrichten alter und aller Art in laufenden Nummern in jedem Heft der zfv seit 1950 und bis 1990. Sie verführten viele Leser, diese große wissenschaftliche Zeitschrift zunächst von hinten beginnend zu lesen. In jenen über 40 Jahren (!) hat er so mit mehr als 14.000 Mitteilungen informiert – aus Bildung, Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft, über fachliche Highlights, über Fachveranstaltungen und neue Bücher, Gedenktage, Ehrungen, Personalien, aus dem DVW, Termine: Jeweils  die letzten Seiten in jedem Heft der zfv gehörten Herbert Ahrens. Insgesamt 2727 Druckseiten, eine unglaubliche Leistung, bewundernswert! Und alles ja noch auf der klassischen Schreibmaschine. – Seine unermüdlich-interessante Arbeit haben dann ab 1991 zunächst Frank Heinrich und in neuerer Zeit Christiane Salbach fortgesetzt und weiter ausgebaut. –

Gleich nach dem Kriege war Herbert H. Ahrens maßgeblich beteiligt an den Wiederbegründungen des Deutschen Vereins für Vermessungswesen (DVW), er war DVW-Sekretär, wurde 10-mal wiedergewählt. Er wirkte zusammen mit den Vorsitzenden Egbert Harbert BS, Helmut Bodemüller BS, Heinrich Röhrs HB, Ludwig Jäger BA, Gerhard Eichhorn DA, Gerhard Hampel S, Karl-Heinz Bastian MKK; Hans Josef Platen VIE, daneben in einer Reihe von Ehrenämtern, als Vorsitzender in verschiedenen Sozialeinrichtungen, Vorsitzender von Prüfungsausschüssen, in Normen-Ausschüssen. Herbert Ahrens hat den Teil III der Geschichte des DVW 1945/50 bis 1990 geschrieben, dokumentiert in Sonderheft 25 der zfv.

Geboren am 17. August 1908 in Kiel, studierte Herbert H. Ahrens zunächst Jura und Mathematik an der Uni Berlin und Geodäsie dort an der TH in Charlottenburg. Das Studium mußte er kriegsbedingt unterbrechen, holte dann die Diplom-Hauptprüfung noch 1955 in Bonn nach. 1978 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 1983 wurde er Ehrenmitglied der FIG und geehrt mit der Helmert-Gedenkmünze des DVW. Herbert H. Ahrens wirkte für den Berufsstand bis ins hohe Alter. Er verstarb am 1. Mai 2000 in seiner Wahlheimat Wasserburg am Inn. Gerhard Eichhorn schrieb über Herbert H. Ahrens zu dessen 70. Geburtstag, er sei „geprägt von preußischer Pflichterfüllung im edelsten Sinn, aufopfernder Menschlichkeit und immerwährender Fröhlichkeit des Herzens. Er bereicherte allein durch seine Anwesenheit, seine Großzügigkeit, Offenheit und seinen Humor jede dienstliche und private Zusammenkunft …. und darum lieben wir ihn.“

Quellen: Gerhard Eichhorn: Herbert H. Ahrens 70 Jahre alt, zfv 1978 S. 354 – 355; Karl-Heinz Bastian: Leitender Bundesbahndirektor a. D. Dipl.-Ing. Herbert H. Ahrens 80 Jahre alt; Herbert H. Ahrens: Bilanz: 40 Jahre DVW-Nachrichten unter einer Schriftleitung, Seiten XIV – XV in zfv 12/1990.  Hans-Josef Platen: In memoriam Herbert Ahrens, zfv 2000 S. 220.