Erwin Gigas: Das Reichsdreiecksnetz 1899 - 1939

Seit dem Jahre 1899 war in der Preußischen Landesaufnahme (PrLA) der Gedanke lebendig gewesen, das Landesdreiecksnetz östlich der Elbe zu erneuern. Auf Grund entsprechender Beschlüsse des Zentraldirektoriums für das Vermessungswesen wurde bereits im gleichen Jahr mit der Neubearbeitung begonnen.

So kam es zur Neumessung (Neutriangulation) von Ostpreußen (1897-1908), Westpreußen (1896-1903), der Verbindungskette Berlin – Schubin (1904-1913), der Märkisch-Schlesischen Hauptdreieckskette (1922-1928), dem Vorpommerschen (1932-1937) und Ostpommerschen Hauptdreiecksnetz (1933-1935), dem Märkisch-Mecklenburgischen Hauptdreiecksnetz (1934-1938), dem Deutsch-Dänischen Anschluss (1932-1939). Die notwendigen Basismessungen lagen in Schubin (1903), Gumbinnen (1906 und 1941), Wohlau (1914 und 1941), Rügen (1932), Stolp (1935) und Berlin (1908 und 1941); sie wurden vor 1932 mit dem Bessel-Basisapparat und seit Rügen mit Jäderin-Drähten ausgeführt. Der Zusammenschluss der Triangulationen des Deutschen Reiches war nach vierzig Jahren 1939 im Wesentlichen abgeschlossen; auf der Grundlage eines Gutachtens von Erwin Gigas, dem Leiter der Trig. Abteilung des Reichsamts für Landesaufnahme (RfL), wurden für die Gebiete östlich der Elbe die Ergebnisse als endgültige Koordinaten in Gauß-Krüger-Meridianstreifensystemen deklariert, in welche alle Triangulationen zur Netzverdichtung einzurechnen waren (Gigas, Das Reichsdreiecksnetz 1940; Lang, Deutschlands Vermessungs- und Kartenwesen, 2008).