Fachausstellung - Geodätischer Instrumentenbau

Die INTERGEO-Großveranstaltungen sind hervorragende Gelegenheiten, internationale Verbindungen aufzubauen. Der Erste Vorsitzende Dipl.-Ing. Ingo von Stillfried und ebenso Dipl.-Ing. Jürgen Lagoda pflegten über Jahre Kontakte mit polnischen Fachkollegen – und so wurde die Idee geboren, gemeinsam eine Fachausstellung in Polen vorzubereiten.

Diese Kontakte vertieften sich zwischen der Warszawskie Przediebiorstwo Geodezyjne SA (WPG) und dem Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V. in Dortmund und führten jetzt zur Realisierung einer Gemeinschaftsausstellung zur Geschichte geodätischer Vermessungsinstrumente in Warschau, deren Eröffnungsfeier  am 23. April 2015 mit hochrangiger Beteiligung stattfinden wird.  An Vorbereitung und  Realisierung waren und sind auf der polnischen Seite vor allem die Herren Ryszard Brzozowski und Jacek Uchanski beteiligt. Die Sprachbarrieren wurden dank der kompetenten und unermüdlichen Dolmetscherin Agata Nowicka überwunden.

Der Präsident des Förderkreises, Professor Dr.-Ing. Peter Mesenburg, erläutert in seinem Vorwort zum Katalog einige der vielfältigen Motive der Ausstellung. Die Geodäsie sei für viele Außenstehende eine etwas exotische Wissenschaft. Diese Unkenntnis aufzuhellen – ein Satzungsziel des Förderkreises – soll ein wichtiger Zweck der Ausstellung werden. Darüber hinaus basieren in großen Teil-Bereichen des Staates Polen heutige Vermessungen auf den Grundlagen, die seinerzeit von Geodäten im Auftrage des preußischen Staates durchgeführt wurden. Die dabei verwendeten Instrumente bilden daher den Ausgangspunkt der Exponate. In einer kleinen Zeitreise soll die Entwicklung einzelner typischer  Instrumente und damit auch der Ideenreichtum der Konstrukteure und die Innovationsfähigkeit der Herstellerfirmen aus dem deutschen Sprachraum aufgezeigt werden. Und der wohl wichtigste Aspekt aber sei, auf diese Weise einen Beitrag zum Kulturaustausch und auch zur technisch-historischen Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland leisten zu können.

In der Ausstellung werden in repräsentativer Umgebung historische Instrumente – Theodolite, Nivelliere, Tachymeter bis hin zu Rechenhilfsmitteln –  aus dem großen Fundus der Instrumentensammlung des Förderkreises gezeigt. In dem vom Förderkreis entwickelten und herausgegebenen zweisprachigen Katalog (Layout in bewährter Weise wie unser Museumshandbuch durch Sabine Koczy) berichtet nach Vorwort des Präsidenten des Förderkreises und dem Grußwort von Ryszard Brzozowski zunächst Ingo von Stillfried einführend unter dem Titel „Praxis Geometriae, Vermessungswesen - gestern und heute“ über die Anfänge unserer Dauerausstellung in Dortmund und die vielfältigen Aktivitäten des Förderkreises Vermessungstechnisches Museum. Der Förderkreis unterstütze jedes Jahr Ausstellungen und öffentliche Präsentationen mit Leihgaben von Instrumenten, Büchern und auch Landkarten zu verschiedenen Themen. Auch sind Requisiten für bereits mehrere Filmproduktionen in TV und Kino zur Verfügung gestellt worden. Jürgen Lagoda erläutert Entwicklungen der Technikgeschichte. Ein besonderes Highlight wird wiederum der Wiehen-Wagen sein, dessen Geschichte und Bedeutung ein Beitrag von Dr. Hartwig Junius erläutert, der darüber hinaus „Von Instrumentenmachern und Konstrukteuren“ berichtet. Im Katalog sind die zahlreichen Exponate abgebildet, fotografiert von Rudolf Uebbing und Petra Uthardt.         

Zur Eröffnung der Fachausstellung in den Ausstellungsräumen der Firma WPG am 23. April 2015 um 11 Uhr werden die Rektoren der TU Warschau, der Militärhochschule Warschau und der TU Kielce, Vertreter aus der Kanzlei des Staatspräsidenten, der Wojewode von Mazovien erwartet, ebenso ein Vertreter der Russischen sowie ein Vertreter der Deutschen Botschaft. Vom Förderkreis werden der Präsident Peter Mesenburg, Erster Vorsitzender Ingo von Stillfried, seine Frau Renate von Stillfried (Ausstellungsgestaltung) und der Geschäftsführer Klaus-Detlef Lehmann dabei sein. – Wir werden später darüber berichten.