Geschichte der amtlichen Hamburger Nivellementsarbeiten

Ein weiteres Sonderheft aus der Feder von Gerd Hoffmann, Heinrich Meurers und Karl-Heinz Nerkamp komplettiert die aktuelle Trilogie zur Hamburger Vermessungsgeschichte: Nach dem Sonderheft 2009 zu H. Chr. Schumacher, Altonaer Astronom und die (trigonometrische) Vermessung und dem Sonderheft 2010 zur Geschichte der Hamburger Triangulation legen nun die Hamburger Kollegen das Sonderheft 2011 vor „Geschichte der amtlichen Hamburger Nivellementsarbeiten“.

 

Einem kurzen Einstieg „Nivellement und Niveaufläche“, der Vorgeschichte in Preußen bis zum Normalhöhenpunkt von 1912 folgen AdV-Zitate zu „Grundlagen der Höhenbestimmung“, gebräuchliche Vermarkungsarten, z.B. auch der Rohrfestpunkte und eine Übersicht aller Hamburger Höhenbezüge (vom Alt-Hamburger Null von 1788 über Bremer bis Hamburger, Cuxhavener und Pegel-Null 1935, relativ zu Normalnull (NN) von 1879. Die Nivellementsarbeiten in Hamburg von 1842 bis 1886 mit den Elbstromvermessungen werden ausführlich beschrieben (zitiert nach Heinrich Stück). Nach Beendigung des Präzisionsnivellements 1884/86 erfolgten bis 1898 weitere Anschlußmessungen zu den Festpunkten der Königlich Preußischen Landesaufnahme; doch erst 1931 erfolgte  die Umstellung des „Hamburger Null von 1872“ auf Normal-Null (NN). Nach Ende des Zweiten Weltkrieges führten Ergänzungsmessungen in der zerstörten Stadtteilen, Vermessungen zum Nordseeküstennivellement (1949/55) sowie das später geschaffene „Deutsche Haupthöhennetz (DHHN)“ schließlich zum Aufbau eines einheitlichen Nivellementsfestpunktfeldes in Hamburg. Ein zunächst abschließendes Kapitel ist den Arbeiten bis in die Gegenwart gewidmet. Das insgesamt 28 Seiten im DIN A4-Format umfassende Heft schließt mit einigen Sonderkapiteln, zu übergeordneten Nivellements bis 1937/38, zum Nordseeküstennivellement (NKN), Stromübergang 1954 bei Twielenfleth – Jusland, Pegeleinwägungen im Neuwerker Watt 1962 mit der Zeiss-Talübergangsausrüstung. Die Texte werden wiederum – wie schon in den beiden vorhergehenden Sonderheften – mit exzellent abgedruckten Fotos, Schaubildern und Skizzen begleitet, abschließend besonders zum Normal Höhenpunkt in Berlin mit u.a. der Vorderfläche des Scala-Steins „37 METER ÜBER NORMAL=NULL“.

Wir dürfen die Hamburger Kollegen für diese erneute Zusammenstellung beglückwünschen, haben sie es doch auch mit diesem Sonderheft 2011 verstanden, wesentliche Teile der Hamburger Vermessungsgeschichte dem Vergessen zu entreißen. Wie die beiden Vorgängerhefte sind sie eine Fundgrube für vermessungsgeschichtlich Interessierte ebenso, wie eine wertvolle Unterstützung in der Ausbildung des Nachwuchses.

Quelle: Freie Hansestadt Hamburg – Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung – GV-Aktuell Sonderheft 2011. Das neue Sonderheft steht zusammen mit den beiden Vorgänger-Heften unter http://www.hamburg.de/bsw/hamburger-vermessungsgeschichte/ zum Download zur Verfügung.