Geschichte der Geodäsie in Deutschland

Prof. Dr. Wolfgang Torge stellte im Rahmen des Geodätischen Kolloquiums der TU Hannover am Dienstag, den 20. Mai 2008 sein neuestes Buch vor. Prof. Klaus Kertscher freute sich für den DVW als Veranstalter und insbesondere für den Vortragenden, eine erfreulich große Zuhörerschaft "pari jung und älter" begrüßen zu können.

Wolfgang Torge ließ erkennen, wie viel Aufwand neben der wissenschaftlich erfreuenden Arbeit schon in der großen Literatur-Recherche gelegen hat, nicht zuletzt bedingt auch durch ' manch organisatorisches Chaos' im historischen Deutschland mit seinen vielen einzelnen Staaten. Sein Hauptanliegen habe er auch darin gesehen, die Entwicklungen bis 1945 übersichtlich zusammenzufassen und zu sichern, auch vor dem Hintergrund der Umwälzungen im Vermessungswesen in den jüngeren Jahrzehnten. Der Vortragende erläuterte mit Hilfe von rd. 30 hervorragenden Übersichtsfolien die verschiedene Entwicklungen vornehmlich in der Höheren Geodäsie, vom Altertum bis in die Zeit des Wirkens von Bessel, C.F. Gauß, Baeyer, Helmert, auch F.G. Gauß bis hin zu Kohlschütter und F. J. Kurandt - zum Inhalt des neuen Standardwerkes siehe auch unsere Mitt. Nr. 222. Gerne zitierte Wolfgang Torge auch manch kritische Kommentierung Altvorderer, so z. B. die Aussage der renommierten Landkartenfirma Homann aus dem Jahre 1743 "...Brandenburg und Preußen das Land seien, das am liederlichsten in den Landkarten aussehe und doch von Gelehrten wimmele".

Klaus Kertscher beglückwünschte Prof. Wolfgang Torge für sein großes und auch erheblich arbeitsaufwendiges Werk. Wolfgang Torge habe ein Standardwerk geschaffen, das einen weiten Bogen spannt und einen wesentlichen Teil der Geodäsie dokumentiert.-

Die Gegenwart in unserem Fachgebiet erscheint auch heute noch vielfältig, oft unübersichtlich. Das war früher nicht anders.  Geschichte ist Gegenwart von gestern - dies bedenkend, wird die großartige Leistung von Wolfgang Torge erkennbar, frühere Gegenwarten in so kompakter Form zu erschließen. Siehe auch Mitt. Nr. 222.