Liegenschaftskataster in den ehemals preußischen Stadtgebieten
In dem neuesten Sonderhaft 15 des Landesbetriebs Geoinformation und Vermessung wird von den Autoren Bettina Bastian, Birgit Maknapp, Bernd Makschey, Bernd Müller, Theresa Oster unter wiederum maßgeblicher Federführung von Karl-Heinz Nerkamp die Geschichte dieses preußischen Katasters in Hamburg von 1870 – 1950 nachgezeichnet und in einer Reihe von Abbildungen dokumentiert und präsentiert, beginnend mit einem kurzen Ausflug in die Zeit vor 1870.
Die Schrift beschreibt die angestrebten Genauigkeiten, die damaligen 40 Soldner- Koordinaten-Systeme in Preußen, die Ordnungsprinzipien nach Gemarkung, Flur, Flurstück, die Art der Flurstücksnummerierung, die Messmethoden u.a. und dokumentiert Bilder der Manuale, Stückvermessungshandrisse, Feldbücher, Risse......alle jene historischen wohl nur noch alten Vermessungsingenieuren wohlbekannte Dokumentationen im Zahlenwerk , wie ebenso das Katasterbuch- und Kartenwerk. Wem sagen heute noch etwas Ergänzungskarten, Gebäudesteuer, Ursprünge der Bodenschätzung …?
Weil der insoweit beschreibende Teil aus Platzgründen relativ allgemein bleiben musste, haben die Autoren ergänzend eine detaillierte Zeittafel über wesentliche Stationen des Preußischen Katasters eingefügt – u.a. mit Meilensteinen wie jenen drei Gesetzen von 1861, der Grundbuchordnung 1872, dem Reichsgerichtsurteil 1910. Und die Schluss-Seite 24 ziert ein Feldbuch des einstigen Öffentl. best. Vermessungsingenieurs Dannenberg aus dem Jahr 1950. Der frühere Erste Baudirektor in Hamburg, der bundesweit angesehene Kollege Harry Pahl (89), verriet ihrem Berichterstatter beim Geburtstagsanruf, jenes Feldbuch habe er einst geführt (in diesen Tagen 1950) – im Ferienjob vor seiner großen Laufbahn in Hamburger Diensten. Wie der Zufall so spielt! Das Sonderheft steht unter http://www.hamburg.de/bsw/hamburger-vermessungsgeschichte/ zum Download bereit.
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