Hansen-Gedenktafel in Gotha enthüllt

Am 18. April 2007 wurde eine Gedenktafel zu Ehren des Astronomen und Geodäten Peter Andreas Hansen an der ehemaligen Sternwarte in Gotha, Jägerstraße 7, mit nachstehender Inschrift enthüllt:

"Dieses 1857 durch Hofbaumeister Scherzer errichtete Gebäude diente als Wohn- und Arbeitsstätte von Peter Andreas Hansen (1795 - 1874), bedeutender Astronom und Geodät des 19. Jahrhunderts.

Seit 1825 trug er als Direktor der Gothaer Sternwarte durch astrometrische Beobachtungen, durch Berechnungen der Bahnen von Mond und Planeten mit ihren Störungen und durch die Konstruktion von Beobachtungsgeräten wesentlich zur Entwicklung der Astronomie in seiner Zeit bei. Als Geodät führte er ab 1838 die Landesvermessung des Herzogtums Gotha durch, entwickelte dabei neue Berechnungsmethoden wie die "Hansensche Aufgabe" und war später leitend an der Europäischen Gradmessung beteiligt. Die "Neue  Herzogliche Sternwarte" - 1859 hinter dem Wohnhaus bezogen - galt mit ihren Instrumenten als  Musterbau  eines astronomischen Observatoriums. - Deutscher Verein für Vermessungswesen - Landesverein Thüringen und Bund der Öff. bestellten  Vermessungsingenieure (LG Thüringen) im Jahre 2007."

Hansen wurde in Tondern in Schleswig geboren, arbeitete zunächst als Uhrmacher, war bei der Gradmessung in Holstein und der Sternwarte in Hamburg-Altona tätig. 1825 begann sein langes Wirken in Gotha, er wurde Direktor der  Seebeck-Sternwarte. 1837 erhielt er den Auftrag, das Gothaer Herzogtum zu vermessen. Für die Ausgleichung seiner Triangulation nach vermittelnden Beobachtungen mit Bedingungsgleichungen entwickelte er eigene Lösungen.  

Zur feierlichen Enthüllung durch Hagen Graeff, Präsident des Dt. Vereins für Vermessungswesen (DVW) und Michael Osterhold, Vorsitzender des Landesvereins Thüringen des DVW war mit Anneliese Ruttmann aus Erfurt sogar eine Ururenkelin Hansens zu den Festveranstaltungen erschienen, die an das Wirken Hansens erinnerten. Die heute privat genutzte ehemalige Sternwarte ist baulich gut erhalten und soll bald das inzwischen rekonstruierte Hansensche Äquatorial wieder am alten Platz als Erinnerungsstück aufnehmen, wie Dr. Helmut Hoffmeister berichtet, der diese historische Ehrung maßgeblich mit initiiert hat.