In Erinnerung an Oskar Schreiber

Das begonnene Jahr 2005 bezeichnen wir gerne als „Schiller-Jahr“ (200 Jahre nach dessen Tod 1805) und auch als „Einstein-Jahr“ (100 Jahre nach dessen grundlegender Veröffentlichung zur Relativitätstheorie; und Einstein starb vor 50 Jahren). Geboren vor 175 Jahren am 17. Februar 1829 in Stolzenau an der Weser, Oskar Schreiber starb vor 100 Jahren am 14. Juli 1905 in Hannover.

Oskar Schreibers wissenschaftliche Arbeit begann 1866 mit der Veröffentlichung zur Gauß’schen konformen Abbildung  „Theorie der Projektionsmethode der Hannoverschen Landesvermessung“. Nach der praktischen Ausführung von Triangulationen I. Ordnung 1868 bis 1874 avancierte er 1875 zum Chef der Trigonometrischen Abteilung der neu gegründeten Preußischen Landesaufnahme - eine selbständige Organisationseinheit des Großen Generalstabs. (Torge  ZfV 2002 S. 107). Er leitete u.a. die Basismessungen in Göttingen 1880, Meppen 1883.  Grundlage und Vorbedingung seines Einsatzes und Wirkens war „ein überaus scharfer Verstand und eine grosse mathematische Begabung“ schreibt Morsbach in seiner Würdigung Schreibers (ZfV 1905 S. 531). Höpcke (ZfV 1955 S. 197) würdigt 1955 General Dr. h. c. Oskar Schreiber: „Die von ihm durchgebildeten Beobachtungs- und Rechenverfahren für die fundamentalen geodätischen Messungen – Basismessung, Triangulation und Feinnivellement – erwiesen sich in der Folgezeit als so gründlich und weitblickend durchdacht, daß sie für Jahrzehnte beibehalten werden konnten…“. 
Auf der Basis von Schreibers Arbeiten begann Ende des 19. Jahrhunderts - ausgehend vom „Schreiberschen Westen (wohl auch "Schreiberscher Block" genannt, gelegen zwischen Elbe und Main) - „eine vollständige Neutriangulation Preußens und einiger weiterer deutscher Staaten, ausgenommen blieben Bayern, Württemberg, Sachsen, Baden, Mecklenburg …“ (Torge 1996 im 6. Symposium „Europa wächst zusammen“, Bd. 30 unserer Schriftenreihe, S. 55).