Konrad Zuse vor 100 Jahren geboren

Konrad Zuse (geboren 22. Juni 1910 in Berlin, gestorben 18. Dezember 1995 in Hünfeld nahe Fulda) gilt heute unbestritten als Erfinder des Computers. Nach Jugendjahren in Ostpreußen, Abitur in Hoyerswerda in der Lausitz/Sachsen beendete er 1935 sein Studium mit dem Diplom als Bauingenieur an der TH Berlin-Charlottenburg.

Bereits aus jener Zeit stammten erste Vorüberlegungen für einen programmierbaren Rechner. Die Z 1 war 1938 fertiggestellt - im heimischen Wohnzimmer, ebenso 1941 die Z 3 - ein vollautomatischer in binärer Gleitkommaberechnung arbeitender Rechner mit Speicher und Zentraleinheit aus mehren Tausend Telefonrelais. Die Z 3 gilt heute als der erste funktionstüchtige Computer der Welt.

1949 gründete der Erfinder die Zuse KG nahe Hünfeld. Bald nach Bad Hersfeld verlegt, folgte die Zusammenarbeit mit Nixdorf, später Übernahme durch Siemens. – Die Anwendungen im Vermessungsbereich begannen in den 50-iger Jahren in einer fruchtbare Zusammenarbeit mit der Flurbereinigungsverwaltung, wo der Relais-Rechner Z11 lange eingesetzt wurde.  Bald darauf war die Z22 entwickelt, der erste elektronische (Röhren-) Rechner, der ebenfalls vielfach in den Vermessungsverwaltungen arbeitete. – 

Das Vermessungstechnische Museum in Dortmund besitzt in seiner Magazinsammlung eine Rechenanlage Zuse Z11 sowie einen Graphomaten Z64. - Eine außerordentlich reichhaltige Sammlung befindet sich im Konrad Zuse Museum in Hünfeld nahe Fulda, dort sind u.a. die Z1, Z3, Z4. Z11, Z22 und der Graphomat Z64 ausgestellt (vergl. unsere Mitt. Nr. 195).

Zum 100. Geburtstag von Konrad Zuse erinnern bundesweit Ausstellungen, Vorträge und Workshops an sein Leben und Werk und machen auf die Aktualität seiner Erfindung im digitalen Zeitalter aufmerksam, siehe insbesondere www.zuse-jahr-2010.de. und www.zuse.de sowie unsere Mitt. Nr. 341.

Am 10. Juni 2010 ist eine 10 Euro-Gedenkmünze in Verkehr gebracht worden. Im Mittelpunkt der Bildseite steht ein Quadrat mit zahlreichen binären Zahlen 0 und 1, teilweise überlagert durch ein stilisiertes Profil von Konrad Zuse – und eingefaßt von (oben) einem Lochstreifen und seitlich von den Rechnerbezeichnungen Z1 bis Z5, Z11, Z22, Z23, Z25, Z31 und Z64 sowie (unten) mit der Schrift KONRAD ZUSE 1910 – 1995.  Der glatte Münzrand enthält in vertiefter Prägung die Inschrift KONRAD ZUSE - VISIONÄR ZWISCHEN NULL UND EINS. -  (BGBl. I S. 687).