Längengrad – Sonderausstellung im National Maritime Museum

Es ist wohl über 15 Jahre her, da begeisterte das Buch von Dava Sobel „Längengrad“ auch manchen Vermessungsingenieur und Geodäten. Das Buch erzählt die Geschichte des unbekannten schottischen Uhrmachers John Harrison (1693 – 1776), der über 40 Jahr wie besessen daran arbeitete, einen Schiffahrts-tauglichen Chronometer zu bauen, um damit das Problem der Längengradbestimmung auf hoher See zu lösen.

Anlässlich eines 300-Jahre-Rückblicks auf den Longitude Act des britischen Parlaments vom Juli 1714 zeigt das National Maritime Museum in Greenwich/London die umfangreiche Sonderausstellung „Ships, Clocks & Stars“ vom 11. Juli 2014 bis 4. Januar 2015. Wer von den geodätischen und astronomischen Historikern schon immer mal die berühmten Uhren H1 bis H5 (1713-1773) von John Harrison in einem Raum und in Aktion erleben möchte, dem sei ein Besuch dieser Ausstellung empfohlen. Die legendären Harrison-Chronometer bilden die messtechnischen Höhenpunkte, die seinerzeit das Problem einer brauchbaren Uhrzeit- und damit Längengradbestimmung auf hoher See lösten. Die langjährigen Streitereien um das damals ausgesetzte Preisgeld des Board of Longitude wird in der Ausstellung ebenfalls ausführlich dokumentiert. Selbst König Georg III von England gewährte Harrison eine Audienz. – Daneben wird auch die Lösung der Längengradbestimmung durch Tobias Mayer mit Hilfe von präzisen Mondtabellen 1752 gewürdigt.

Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erschienen (www.rmg.co.uk).

Quellen: Mitteilung von Manfred Spata über den Besuch der Ausstellung, Dava Sobel: „Längengrad“ Taschenbuchausgabe btb im Goldmann Verlag ISBN3-442-72318-3.