Philipp Apians bayerische Landtafeln 1568

Vor 450 Jahren vollendete Philipp Apian (1531-1589) die berühmten „24 bairischen Landtafeln“ im Maßstab etwa 1:140 000; die Holzschnitte fertigte Jost Amman (1539-1591) in Nürnberg an. Die Landtafeln sind eine Reduktion der Großen Karte Bayerns von 1563 im Aufnahmemaßstab 1:45 000.

Neben der Darstellung der Landschaft beinhalten einzelne Tafeln auch Texte in lateinischer oder deutscher Sprache. Eine vollständige Faksimileausgabe aller 24 Tafeln samt der Übersichtskarte mit den 34 Wappen der bayerischen „Landstände“ brachte das Bayerische Landesvermessungsamt zum 400. Todestag Apians 1989 heraus.

Die Druckstöcke sind seit Mitte 1993 im Bayerischen Nationalmuseum in München als Wandschmuck in einem für die Öffentlichkeit zugänglichen Raum zu sehen. Apians Kartenwerk erregte zur damaligen Zeit großes Aufsehen; kein anderes europäisches Land hatte etwas Vergleichbares aufzuweisen. Die „Landtafeln“ waren ein Musterprodukt der Topographie und Kartographie; sie blieben deshalb über 200 Jahre lang die Grundlage aller weiteren Landeskarten. Apian gilt deshalb als Begründer der bayerischen Topographie (Habermeyer, Landesaufnahme von Bayern, 1993; Torge, 2009). Eine Mappe der „Bayerischen Landtafeln“ ist als Nachdruck von 1889 durch den Nachlass von Uta Lindgren (1941-2017) in die Fachbibliothek des Förderkreises gelangt.