Professor Dr. Wolfgang Torge zum 75. Geburtstag am 4. Juni 2006.

Der Vorsitzende des Kuratoriums unseres Förderkreises, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Torge, feiert am Pfingstsonntag 2006 seinen 75. Geburtstag. Er leitet nun schon in der 3. Wahlperiode das Kuratorium unseres Förderkreises, erstmals gewählt worden war er von der Mitgliederversammlung im Februar 1998.

Hartwig Junius und der Präsident des Förderkreises konnten ihn damals für eine Mitarbeit gewinnen: Das erschien zunächst ganz leicht, weil ihn neben dem breiten Spektrum der aktuellen Geodätischen Wissenschaft auch die Vermessungsgeschichte zunehmend interessierte. Der Präsident kannte Wolfgang Torge schon aus eigener Assistentenzeit an der Universität Hannover. Und auch später begegneten sich beide in der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV), an deren Tagungen Torge als Vorsitzender der Deutschen Geodätischen Kommission in den Jahren 1989/90 teilnahm – er vertrat hier die Belange der Wissenschaft gegenüber der Praxis der Länderverwaltungen. Wolfgang Torge zur Mitarbeit im Förderkreis zu begeistern war leicht, ihn zu gewinnen jedoch schwer, weil sein durch seinen vielfältigen engagieren Einsatz sowieso schon außerordentlich angespanntes Zeitbudget damit noch weiter eingeengt zu werden drohte. Umso mehr sind wir dankbar für seinen immer wieder richtungweisenden Einsatz. 

Professor Torges wissenschaftlichen Leistungen zu würdigen ist hier nicht der Ort. Die Festschrift zum 70. Geburtstag gibt beredt Zeugnis (Wiss. Arbeiten der Fachrichtung Vermessungswesen an der Uni Hannover Nr. 241 veröffentlicht 2001).  In der Lehre ist Wolfgang Torge seit 1968 als Professor an der Technischen Universität Hannover tätig, er war bis zu seiner Emeritierung Direktor des Instituts für Theoretische Geodäsie. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt war und ist die Geoidbestimmung und die Präzisionsgravimetrie. Wolfgang Torge war viele Jahre Schriftleiter der Zeitschrift für Vermessungswesen. Er hat mehrere weitverbreitete Lehrbücher verfaßt, die dann auch in englischer Sprache erschienen sind; sein jüngstes Werk ist das de Gruyter-Lehrbuch „Geodäsie“, 2003 in 2. Auflage. 

In seine Zeit im Dortmunder Förderkreis fallen neben vielem anderen Engagement seine vermessungsgeschichtlichen Arbeiten mit Schwerpunkten in der Umbruchsphase in der Deutschen Landesvermessung des 18. bis 20. Jahrhunderts u.a.  von Gauß, Bessel, Baeyer, Helmert, von Müffling, Schreiber – und ein zusammenfassendes Buchwerk zur Vermessungsgeschichte ist kurz vor der Fertigstellung.

Der Förderkreis gratuliert seinem Kuratoriumsvorsitzenden herzlich und bedankt sich für die bisherige gute und alle zukünftige Zusammenarbeit.