Tobias-Mayer-Museum in Marbach neu eröffnet

Die Stadt Marbach am Neckar hat ein neues Juwel erhalten: der neu eröffnete Erweiterungsbau des Tobias-Mayer-Museums in der Torgasse 13. Der herausragende Astronom, Kartograph und Mathematiker Tobias Mayer (1723-1762) ist auch den Vermessungshistorikern gut bekannt – durch seine astronomische Positionsmethode mit Hilfe von Monddistanzen und durch seine präzise Winkelmessung mit Hilfe des Repetitionsprinzips.

Mayer ergänzte dazu einen Vollkreis mit einer Feststellvorrichtung, so dass mehrere Winkelmessungen hintereinander beobachtet und dadurch die Mesgenauigkeit erhöht werden konnte. Darüber hinaus war Mayer innovativ bei Fragen der Kartographie, des Festungsbaus und der Farbenlehre.

Der Tobias-Mayer-Verein hat unter der Leitung von Prof. Dr. Armin Hüttermann in den vergangenen Jahren Mayers Geburtshaus in Marbach saniert und einen markanten Neubau angefügt; am 6. Oktober war die feierliche Einweihung des Museumsanbaus. Auf drei Geschossebenen sind Mayers vielfältige wissenschaftliche Leistungen an Hand einiger Exponate (Skizzen, Karten, Messinstrumente, Bücher, Globen, Videos) ausgestellt, darunter der Vollkreis „Astrolabium“, die „Mappa Critica“, der Mondglobus, die Werkbank des Kupferstechers Rainer Kalnbach (siehe Mitt. 671) und eine übergroße Tobias-Mayer-Collage des Wiener Künstlers Michael Fuchs, in dem die gesamte wissenschaftliche Lebensleistung von Mayer präsentiert wird. Der Vermessungsingenieur findet in diesem Museum eine kleine, aber feine Präsentation zur Winkelmessung und Ortsbestimmung – ein Besuch lohnt sich (Museumsführer 2018).