Vermessenes Altona - Die Firma Dennert & Pape ARISTO

Die Ausstellung "Vermessenes Altona" im Altonaer Museum für Kunst und Kulturgeschichte veranschaulicht anhand der Geschichte der Firma Dennert & Pape ARISTO die Bedeutung mathematischer Instrumente in den letzten 150 Jahren. Es waren Entwicklungen und Erfindungen, die unseren Alltag bis heute maßgeblich prägen.

Die Firma ARISTO war seit den 1860er Jahren maßgeblich tätig in der Forschung und Entwicklung optischer und mathematischer Instrumente. Vermessungsinstrumenten und insbesondere der ARISTO-Rechenschieber wurden zum Symbol für technischen Fortschritt. Generationen von Schülern und Studenten begleiteten diese Rechenhilfsmittel durch ihre Ausbildung. ARISTO stellte im 20. Jahrhundert eine beeindruckende Vielzahl von Rechenschiebern und Rechenscheiben für Vermessung, Landwirtschaft, Luftfahrt, Schiffahrt und weitere Anwendungsbereiche her und brachte 1972 den ersten deutschen Taschenrechner auf den Markt. ARISTO-Rechenschieber galten als Anschaffung fürs Leben – auch beim Verfasser dieser Zeilen haben sie sich bis heute erhalten.

Bereits 1862 lieferte Dennert & Pape auch Vermessungsinstrumente an Geodäten, die von der Altonaer Sternwarte aus wirkten. Vergl. auch unsere Mitt. Nr. 294. Um 1900 hatte der Betrieb bereits 40 Beschäftigte, 1973 mehr als 500. 1979 endete dessen Erfolgsgeschichte.  – Mit der Geschichte der Firma Dennert & Pape wird auch ein Stück Stadtteilgeschichte von Altona in ihrer Verzahnung mit den großen politischen und technischen Entwicklungslinien des 19. und 20. Jahrhunderts in Erinnerung gerufen. Die Ausstellung zeichnet ein Bild der sozialgeschichtlichen Entwicklungen im Arbeitsleben, zeigt die Herausforderungen eines wachsenden Familienunternehmens, Firma und Mitarbeiter durch Weltwirtschaftskrise und zwei Weltkriege hindurch zu führen und in einem Jahrhundert immer schneller werdenden technologischen Fortschritts am Puls der Zeit zu bleiben.

Die im Juni d.J. eröffnete Ausstellung wird im Altonaer Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Museumstr. 23 noch bis zum 1. Juli 2012 gezeigt (Di-So 10 – 17 Uhr). Wir danken dem Kollegen H. Pahl und unserem Mitglied J. Blankenburg aus Hamburg für den freundlichen Hinweis (mit Quellenhinweisen) auf diese bemerkenswerte Ausstellung.