Wir erinnern an Edmund Braune (1886 - 1966)

Edmund Braune war nach Ende des Zweiten Weltkriegs der erste Leiter des Hauptamtes für Vermessung in Berlin. Er hat in einem detaillierten Bericht festgehalten, wie Berlin und das Berliner Vermessungswesen im Spannungsfeld zwischen Ost und West 1945 bis 1953 wiederaufgebaut worden sind – wir stellen den über 1100 Seiten umfassenden Bericht in einer kommenden Mitteilung vor.

Braune, am 23. 10 1886 in Berlin geboren, studierte 1907 bis 1909 Geodäsie und Kulturtechnik an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Zunächst als vereidigter Landmesser tätig, trat er nach dem Ersten Weltkrieg in den Kommunaldienst seiner Vaterstadt und war seit 1935 verantwortlich für die Herstellung der Planungsunterlagen der damaligen Reichshauptstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er maßgeblich für den Wiederaufbau von Berlin, organisierte  u. a. die erste interzonale Geodätentagung in Berlin, wirkte überregional im Deutschen Städtetag und im Deutschen Verein für Vermessungswesen. Regierungsdirektor Edmund Braune starb am 23. 4. 1966 im 80. Lebensjahr in Berlin.

Anno 1944 schrieb er tief erschüttert nieder: Du mein wundes Berlin.

Nun blutest Du aus hunderttausend Wunden, / und aller Glanz, der Dich umgab, ist hin! / Wie sollst von diesen Schlägen Du gesunden,/ Du meine liebe Vaterstadt Berlin. / Wie ragen Deine öden, kahlen Mauern / so trostlos klagend, himmelan. / Ich sehe Deine toten Augen mit Erschauern / in Deiner hohlen Fenster langen Bahn. / Und überall zieh'n mit geschultert Spaten / der Arbeitstruppen ungezählte Reih’n. / Was Menschen gestern so geliebt noch hatten, / als Trümmer müssen's beiseite räum’n. / Doch wenn Du blutest auch aus vielen Wunden / und hast ein hässlich' und entstellt' Gesicht, / ich bleib Dir Heimatstadt trotz allem eng verbunden, / halt Dir die Treue und verlaß' Dich nicht!

Quellen: Langer: Regierungsdirektor i. R. Edmund Braune † ZfV 1966 S. 213 – 214, Dräger: Edmund Braune 70 Jahre, ZfV 1956 S. 392; oben angekündigter Bericht.