125-jähriges Bestehen des „Königlich Preußischen Geodätischen Instituts“
Petrus meinte es gut und schickte blauen Himmel und Sonne. So konnte das "Bühnenprogramm" wie geplant im Freien vor dem Haus stattfinden. Andernfalls hätte aber auch kaum eine Möglichkeit bestanden, die ca. 250 Gäste unterzubringen.
Nach der Begrüßung durch den Hausherrn Prof. Dr.-Ing. Harald Schuh und Dr. Stefan Schwartze (administrativer Vorstand des GFZ) gab es eine Lernstunde zur „Potsdamer Kartoffel“ – eigentlich sogar der Kartoffel im allgemeinen und im besonderen. So wurde durch den deutschen Kartoffelkönig Karl Stenger, der nebst Hofstaat aus Lohr am Main angereist war, der Einführung der Kartoffel aus Mittelamerika durch den preußischen König, Friedrich II, dem Großen, dem "Alten Fritz" gedacht. Im Hinblick auf die „Potsdamer Kartoffel“ wurde die Umbenennung des Geoids in ein Potatoid (von potatonis = Kartoffel) angeregt und der für die Bestimmung des Geoids zuständig Prof. Dr. Flechtner mit einer königlichen Ehrenmedaille ausgezeichnet.
Nach diesem kleinen Augenzwinkern wechselten sich ab, ein Gesangs-Trio, welches eine Moritat über das Helmert-Haus am Telegrafenberg launig vortrug, und ein Schauspieltrio, welches zweiaktig die Zeit beschrieb, wie es überhaupt zu diesem Haus kam. In den Rollen Hermann von Helmholtz, Heinrich Hertz und Friedrich Robert Helmert hatten sich adäquat und wiedererkennbar drei Kollegen des Instituts verkleidet und des kleine selbst geschriebene Schauspiel in exzellenter Weise vorgetragen.
Abschließend wurden fünf Persönlichkeiten mit dem eigens dafür geschaffenen "Potsdamer Kartoffelmännchen" geehrt, die sich besondere Verdienste um dieses Haus erworben haben. Ein Preisträger von ihnen ist unser ehemaliger Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr.-Ing Wolfgang Torge – Der Förderkreis gratuliert!
Im Anschluss an diese ungemein kurzweilige Feierstunde stand das Gebäude vom Dach bis in den Keller zur Besichtigung frei. Besonders interessant war, einmal die zweischalige Bauweise um die als eigenständiges Gebäude im Haus errichteten Instrumentensäle zu betrachten. Das Gebäude mit der ehrwürdigen Geschichte strahlt immer noch tiefe Erhabenheit aus. Und dies, obwohl absolute HighTech eingezogen ist: Mehrere armdicke Kabelbündel liegen im Keller an der Stelle einer Eichstrecke und auf dem Dach sind dutzende von Antennen und andere Sensoren für ein breites wissenschaftliches Messspektrum aufgestellt. – Bei Kaffee und Kuchen, bzw. Kartoffelplätzchen und Bier klang die gelungene Auftaktveranstaltung zu diesem besonderen Jubiläum am Nachmittag aus.
- 125 Jahre Geodäsie auf dem Telegrafenberg in Potsdam
- Präsidenten der Landeskulturverwaltung der Rheinlande