25. Baltisches Geodätengespräch 2019

Mitte Oktober feiert das Baltische Geodätengespräch (siehe Mitt. 539.) im Ostseehotel Dierhagen in Zingst auf dem Darß nun schon ein bemerkenswertes Jubiläum – das 25. Treffen. Dazu eingeladen ist u. a. der Ex-Präsident des Förderkreises Prof. Dr. Harald Lucht (Bremen), der in seinem Vortrag „Erinnern heißt danken – Gedanken zum 25. Baltischen Geodätengespräch 2019“ das Wirken mehrerer engagierter Persönlichkeiten schildert.

Eingangs würdigt er den langjährigen Organisator Jörg Scheffelke, ein erfolgreicher Vermessungsingenieur, Buchautor und Heimatforscher, ohne dessen Engagement es sicherlich nicht zu dieser Tradition gekommen wäre. Weitere Persönlichkeiten bereicherten die Geodätengespräche durch ihre Fachvorträge, u. a. Prof. Heinz Draheim (1915-2012, Karlsruhe, siehe Mitt. 435), Bernhard Zimmermann (1925-2010, Warnemünde, Eratosthenes-Preisträger 2003, siehe Mitt. 338), Prof. Hermann Seeger (1933-2015), Dieter Greve (Schwerin), Paul-Gerhard Ramseger (Schwerin), Prof. Harald Schuh (Potsdam) und Prof. Wolfgang Torge (Hannover).

In einem persönlich gefärbten Rückblick auf die vergangenen 25 Baltischen Geodätengespräche erinnert sich Harald Lucht an seine eigene pommersche Herkunft; er ist in Stettin geboren und ein Besuch der Geodätengespräche sei für ihn auch immer eine Wanderung auf den Spuren der eigenen Vergangenheit. Sodann hebt er besonders hervor, mit welch elementaren Brüchen, Wechseln und Anpassungen nach der politischen Wende 1989/90 die geodätischen Kollegen in den neuen Bundesländern zu kämpfen hatten, um mit dem für sie neuen Regelwerk des liberal-demokratischen Rechtsstaats fertig zu werden und eine neue berufliche Zukunft praktisch zu gestalten. Hierzu organisierten die Baltischen Geodätengespräche über 25 Jahre einen intensiven Wissensaustausch. Die Geodätengespräche, die sogenannten „Kleinen Geodätentage“, sind inzwischen übergeleitet in Veranstaltungen des DVW-Landesvereins Mecklenburg-Vorpommern, was dieser Tradition weitere Akzeptanz verschafft hat.

Harald Lucht ruft in seinem Beitrag auch das segensreiche Wirken in Erinnerung von Prof. Walter Seele (1924-2015, Bonn, siehe Mitt. 556.) an der Universität Dresden gleich nach der Wende und von Prof. Erich Weiß (Bonn), der über 10 Jahre einen Lehrauftrag an der Universität Rostock zum Boden-, Planungs- und Baurecht erfüllte und 1998 mit der Ehrendoktorwürde geehrt wurde (DVW-Nachrichten 6/2019).