Drei-Kreis-Stein in Niedersachsen

Schon immer war der Grenzpunkt der drei angrenzenden Landkreise Harburg, Rotenburg und Stade, unweit von Sauensiek gelegen, wegen seiner besonderen Markierung bekannt. Bereits in der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1769 findet der „Dree-Krütz-Steen“ seine Erwähnung, da er mit drei eingemeißelten Kreuzen die Grenzen zwischen den damaligen Ämtern Moisburg, Harburg und Zeven markierte.

Es ist anzunehmen, dass dieser Markstein bei politischen, kirchlichen und gerichtlichen Gebietsabgrenzungen wirksam war. Früher rankten sich um diesen Stein auch Sagen von Raubrittern der Inselburg Dannsee bei Beckdorf, die Handelsleute mit ihren Fuhrwerken auf dem „Stadtweg“ zwischen Bremen und Hamburg überfielen. Nachdem dieser Grenzstein nach 1945 verschwunden war, ist er vor einiger Zeit als „Drei-Kreis-Stein“ wieder durch einen eiszeitlichen Findling mit 1,5 Meter Durchmesser neu vermarkt worden. Als zusätzliches Kennzeichen sind die Wappen der drei heutigen Landkreise angebracht. Zum 250jährigen Bestehen des Drei-Kreis-Steines gab es am 1.9.2019 und am 19.10.2019 in Sauensiek einen Sonderstempel und eine Erinnerungsdrucksache mit dem Motiv des Grenzsteins bzw. des Gauß-Turmes.
Bereits vor 195 Jahren wirkte Carl Friedrich Gauß längere Zeit in Sauensiek, um die Triangulationsarbeiten im Auftrage des Königreichs Hannover zu erledigen. Da es im Norden kaum nennenswerte Erhöhungen gab, baute er auf dem Litberg einen Turm, um seine Vermessungen (Winkelbeobachtungen) durchzuführen. Heute steht auf dem Litberg ein neuer Turm, der auch auf dem Sonderstempel Sauensiek abgebildet ist (Bestellung: borchers.sauensiek[at]online.de; Rundschreiben „Landkarten – Vermessung – Entdeckungsgeschichte der Erde“, Nr. 155 und 156/2019).