250. Geburtstag von Alexander von Humboldt

Vor 250 Jahren, am 14. September 1769 in Berlin, wurde der Gelehrte und Forschungsreisende Alexander von Humboldt geboren. In dieser Woche wird er in der ganzen Welt gefeiert, als „zweiter Kolumbus“ und einer der wirklichen „Entdecker der Neuen Welt, dessen Studium Amerika Besseres gegeben habe als alle Conquistadoren“, so sein Zeitgenosse Simon Bolivar.

Humboldt gilt auch als entschiedener Gegner der Sklaverei und des Kolonialismus. Er war auf seinen Reisen ein ausgezeichneter Naturbeobachter, der in der Lage war, seine Beobachtungen mit dem Stift auf Papier zu bannen. Die meisten Illustrationen in seinen Werken basieren auf seinen eigenen Zeichnungen. Heute prophetisch anmutend sind Humboldts Worte zu den schon damals einsetzenden Brandrodungen im Urwald, denn er sagte voraus, dass dadurch der natürliche Wasserhaushalt unterbrochen und der Boden austrocknen werde sowie das Gebiet in etwa 200 Jahren (also heute!) verwüstet sein werde, da sich dadurch das Klima verändere.

Auch den Geodäten und Kartographen ist Humboldt kein Unbekannter. Er beherrschte geodätische und astronomische Ortsbestimmungen mit den seinerzeit zweckmäßigsten Instrumenten. So bestimmte er den Verlauf seiner Reiserouten durch geographische Koordinaten in Regionen, die vorher nicht oder nur unzureichend kartographiert gewesen waren; desweiteren bestimmte er eine Vielzahl von Berghöhen. Humboldt zeichnete mehrere Landkarten von Mittelamerika, geographisch-thematische Karten und Bergprofile.

Auch in seinen späten Berliner Jahren pflegte Humboldt Kontakte zu führenden Geodäten. So befürwortete er einen Vorschlag zu einem kleineren Aufnahmemaßstab der Landesaufnahme, den Oberst Johann Jacob Baeyer in der Denkschrift „Mein Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte“ 1851 dem preußischen König vorgelegt hatte. Humboldt schrieb in seinem Gutachten: „Der wachsende Zustand der Bodenkultur, die Bedürfnisse der Industrie und des Verkehrs machen die Notwendigkeit immer fühlbarer, eine vollständige Karte zu besitzen, in der die Koordinate der Höhe nicht (wie bei dem Kataster) vernachlässigt ist.“ Eine 1856 eingesetzte staatsministerielle Kommission befasste sich ausführlich mit Baeyers Vorschlag und Humboldts Gutachten, konnte sich aber aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht zu einem neuen Kartenwerk 1:5 000 entschließen (Spata: Topographische Grundkarte, AGG-Mitteilungen 2014; Werkmeister: Lexikon der Vermessungskunde, 1943).