250 Jahre Präzisionsmechanik aus Freiberg

Zum 250. Gründungsjubiläum gibt es eine Sonderausstellung im Bergbaumuseum Freiberg.

Vielen Vermessungsingenieuren und Markscheidern ist die Freiberger Präzisionsmechanik noch heute ein Begriff. Anlässlich des 250-jährigen Gründungsjubiläums zeigt das Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg in Sachsen in enger Zusammenarbeit mit der FPM Holding GmbH die Sonderausstellung „Feine(e) Mechanik. 250 Jahre Präzisionsmechanik aus Freiberg“. Darin wird ein bedeutender Wirtschaftszweig auf anschauliche und interessante Weise vermittelt: von Hängekompass über Präzisionswaage, Nivelliergerät und Theodolit bis hin zu Sextant und Sternfinder.

Diese Präzisionsmechanik und der feinmechanische Gerätebau haben in Freiberg eine lange Tradition; sie wurden begründet durch den Bergbau in der Region und die ansässige Bergakademie. Mit kurfürstlichem Reskript vom 2. September 1771 erhielt Gottlieb Friedrich  Schubert (1743-1809) den Titel „Bergmechanikus“ und bekam das Recht, berg- und hüttenmännische Instrumente (Kompass, Hängezeug, „Eisenscheibe“) in seinem Gewerbebetrieb anzufertigen. Später übernahm  Max Hildebrand (1839-1910) den Betrieb; unter seiner Leitung wandelte sich die Manufaktur in ein industrielles Unternehmen, welches Weltruhm erlangte (Manfred Gombel: Konstrukteure und Mechaniker von geodätischen Instrumenten, Dortmund 2002).

Im zweiten Weltkrieg wurde die Firma Hildebrand der sogenannten  „Wehrwirtschaft“ untergeordnet und der Inhabersohn Walter Hildebrand (1912-1950) aus dem Unternehmen verdrängt. Nach Kriegsende mit Demontierungen durch die Rote Armee arbeitete die Firma als „VEB Freiberger Präzisiosmechanik“ (FPM) und wurde ab 1965 in das  „Kombinat VEB Carl Zeiss Jena„ integriert.

Nach der Wendezeit um 1990 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH unter der Verwaltung der Treuhandanstalt. Aktuell führt die FPM Holding GmbH mit Sitz und Fertigung in Freiberg die Tradition aller Vorgängerbetriebe weiter. Das Unternehmenssortiment bezieht sich auf Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von geodätischen und nautischen Instrumenten sowie auf den Reparaturservice und die Fertigung von feinmechanisch-optisch-elektronischen Einzelteilen und Baugruppen für Dritte.

Die Ausstellung ist bis zum 27. Februar 2022 zu sehen (https://museum-freiberg.de/sonderausstellungen/198-fein-e-mechanik).