50 Jahre Internet
Bis dahin konnten nur Computer gleicher Bauart miteinander kommunizieren. Dieser Start gelang dem Informatik-Studenten Charles Kline, als er von einem Computer an der University of California (UCIA) in Los Angeles die digitale Nachricht „LOGIN“ an einen mehr als 500 Kilometer entfernten Rechner am Stanford Research Institude (SRI) in Menlo Park sendete. Die Bedeutung dieser technischen Neuerung blieb lange Zeit der Öffentlichkeit unbekannt; selbst den beteiligten Wissenschaftlern war deren Tragweite nicht klar.
Es dauerte Jahre, bis das Internet stärker in den Alltag der Menschen vordrang. 1971 konnten Anwender erstmals Nachrichten in Form einer E-Mail verschicken. 1983 wurde das TCP/IP-Protokoll eingeführt, mit dem im Prinzip noch heute Daten übertragen werden.
Und doch hat das Internet von Beginn an einen gravierenden Mangel: Denn in dem Protokoll gibt es quasi keine eingebauten Sicherheitsfunktionen. Dies erleichtert bis heute Kriminalität und Spionage, aber auch Desinformations-Kampagnen und Hass-Reden im Internet.
Einen großen Aufschwung erhielt das Internet durch das World Wide Web (WWW), das der britische Wissenschaftler Tim Berners-Lee 1989 am europäischen Forschungszentrum CERN entwickelte (siehe Mitt. 695). Sein einheitlicher Standard, der sogenannte Hyperlink, erlaubt elektronische Querverweise, um Daten länderübergreifend und unkompliziert austauschen und miteinander zu verknüpfen. Im Jahre 1994 erschien der erste Mosaic-Browser mit einer graphischen Oberfläche, wodurch mit einem einfachen Mausklick die notwendigen Kommandos in den Rechner eingegeben werden können. Mit solchen Browsern konnten dann Firmen wie Google und Facebook zu Mega-Konzernen aufsteigen. Dieser Trend verstärkt sich inzwischen durch die wachsende Smartphone-Technik zu einem mobilen Internet. Das Zeitalter der Plattform-Ökonomie ist angebrochen, die Wirtschaft wächst heute in der virtuellen Welt (Dernbach, GA Bonn, 29.10.2019).
Das Internet und digitale Technologien verändern unsere Welt - dazu gehört insbesondere die Geolokalisierung mit Hilfe der globalen Satellitennavigationssysteme. Die Nutzung des Internet ist nicht nur für die Wirtschaftlich profitabel, alle gesellschaftlichen Kräfte profitieren von der Fülle an Internet-Auftritten mit weltweit abrufbaren Informationen – auch unser Förderkreis Vermessungstechnisches Museum mit diesem Internet-Portal „Aktuelles“ (siehe Mitt. 685 und 701)!
Die Zahl der Internet-Auftritte mit vermessungs- und kartenhistorischen Informationen nimmt ständig zu. Beispielhaft seien hier genannt das aufwändig gestaltete Internet-Portal https://www.200swissgeo.ch/de/submenu mit Informationen zur zweihundertjährigen schweizerischen Vermessungsgeschichte sowie die Datenbank http://ikar.staatsbibliothek-berlin.de mit den Altkartenbeständen bis 1850 von 16(!) deutschen Bibliotheken unter der Regie der Staatsbibliothek zu Berlin.
Daneben gibt es auch private Kartensammlungen im Internet, wie z. B. das Portal von Karl-Otto Körber http://sammlung.koerber-einbeck.de mit historischen Karten von Niedersachsen. Und wer mal einen extravaganten Blick auf die Welt wagen möchte, dem sei der Link http://www.topoi.org/knowledge-transfer/exhibitions-and-events/weltbilder/ empfohlen, der die Kartenbilder der Ausstellung „Weltbilder – Bildwelten“ von 2012 in Berlin zeigt. – Viel Vergnügen!
Nachricht Nr. 725
- Planung des 14. Symposiums zur Vermessungsgeschichte 2020
- Gauß-Turm auf dem Litberg bei Sauensiek