Berichtigung der Messtischblätter 1:25 000 durch Luftaufnahmen
In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg verschlechterte sich wegen Personalmangel die Aktualität der Messtischblätter 1:25 000. So waren rund 1 000 Blätter seit mehr als 40 bis 50 Jahren nicht mehr berichtigt worden.
Ab 1924 wurde die schon 1922 begonnene Berichtigung von Messtischblättern durch Luftaufnahmen immer starker ausgebaut. In der 1924 eingerichteten “Bildstelle des Preußischen Handelsministeriums”, die später an das Reichsverkehrsministerium überging, wurde alles gesammelt, was an Luftaufnahmen mit staatlicher Unterstützung in Norddeutschland ausgeführt wurde und zur Fortführung der Messtischblätter vom Reichsamt für Landesaufnahme (RfL)genutzt werden konnte. Die südlichen Länder betrieben eigene Bildstellen. In den Jahren 1931 und 1932 erfolgte beim RfL erstmalig der Versuch der Neuaufnahme eines Messtischblattes auf photogrammetrischem Wege (Grundrissauswertung, noch keine Höhenauswertung). Insbesondere Kartenblätter im Grenzbereich des Deutschen Reiches wurden bis in die 1940er Jahre erneuert, teilweise im neuen Dreifarbendruck (Schwarz: Grundriss, Blau: Gewässer, Braun: Höhenlinien).
Auch bei der Herstellung der Topographischen Grundkarte 1:5 000 (Deutsche Grundkarte, DGK), die der Beirat für das Vermessungswesen auf seiner Tagung 1924 empfohlen und nach Beratung eines entsprechenden Musterblattes 1925 beschlossen hatte, war das Reichsamt für Landesaufnahme bei deren Herstellung davon abhängig, dass interessierte dritte Stellen die Kosten für Luftaufnahmen und deren photogrammetrische Auswertung übernahmen. Die Folge war, dass die Herstellung der DGK nur recht zögerlich voranschritt.
(Herbert Lang: Deutschlands Vermessungs- und Kartenwesen, 2008, S. 53f)
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