Bernhard Zimmermann zur Vollendung des 85. Lebensjahres

Bernhard Zimmermann ist seit über 50 Jahren und bis in die jüngste Gegenwart durch seine zahlreichen Veröffentlichungen zu Themen aus der Vermessungsgeschichte bekannt geworden. Er schrieb bis 1990 in der Zeitschrift „Vermessungstechnik“ der ehemaligen DDR und dann im „Vermessungsingenieur“ des VDV.

Zahlreiche biographische Arbeiten sind in seinem reichen Schaffen entstanden, so u. a. über J. J. Bayer, den Begründer der Europäische Gradmessung, W. Jordan, den Pionier des preußischen Vermessungswesens, J. J. Vorländer, über O. Koll, die „Rechte Hand“ von F. G. Gauß, den sächsischen Geodäten C. A. Nagel, den Photogrammeter E. Dolezal, die großen Geodäten Otto Eggert, Friedrich Helmert, Karl Steppes. Die Lektüre seiner wohldurchdachten und gründlich recherchierten wissenschaftlichen Beiträge war und ist stets ein Gewinn.  

Bernhard Zimmermann wurde am 7. März 1925 in Königsberg im damaligen Ostpreußen geboren und begann seinen Weg in die Vermessungskunde 1940 mit einer Lehre zum Vermessungstechniker bei der Katasterverwaltung in Allenstein. Nach Krieg und Gefangenschaft folgte 1947 bis 1950 das Studium der Vermessungstechnik an den Staatlichen Ingenieurschulen in Wismar und Neustrelitz. Weil er sich später in der DDR standhaft weigerte, die Kontakte zu den Eltern und Geschwistern in der Bundesrepublik aufzugeben, verlor er zeitweise seine Arbeitsstelle. Seit 1957 war Bernhard Zimmermann dann im Vermessungsdienst Nord, im „Volkseigenen Betrieb (VEB) Ingenieurvermessungswesen“ Rostock und im „Kombinatsbetrieb VEB Geodäsie und Kartographie“ Schwerin tätig. Beständig daran interessiert sich weiterzubilden, absolvierte er mehrere postgraduale Fernstudien an der TU und an der Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie in Dresden.  

Sein kritischer Geist war in der DDR nicht immer gerngesehen. Wissen und Können führte ihn in späteren Jahren dann jedoch in verschiedene technische Leitungspositionen. Bereits seit 1950 war Bernhard Zimmermann Mitglied der Ingenieurorganisation „Kammer der Technik“ der DDR, die für technische Disziplinen eine gewisse „Parteiferne“ und damit eine relative Unabhängigkeit bot. Dort konnte er seine hohe wissenschaftliche Begabung einbringen. Seit 1983 wirkte als Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Geschichte des Vermessungswesens in der wissenschaftlich-technischen Gesellschaft für Geodäsie, Photogrammetrie und Kartographie“, ein Bereich, die seinen wissenschaftlich-historischen Neigungen entsprach und wohl auch eine gern genutzte Nische bedeutete. Unmittelbar nach der Wende im März 1990 in den Ruhestand verabschiedet, hat die Katasterverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern seine alten Katasterkenntnisse benötigt und ihn im Januar 1993 für zwei weitere Jahre reaktiviert  

Noch zu Zeiten der DDR  ehrte ihn 1987 die Ingenieurorganisation Kammer der Technik mit der Goldenen Ehrennadel. 2003 wurde Bernhard Zimmermann vom Stifterkollegium unseres Förderkreises Vermessungstechnisches Museum für seine Veröffentlichung über den großen Mecklenburger Geodäten Friedrich Paschen mit dem  Eratosthenes-Preis ausgezeichnet. 2004 erhielt er vom DVW Mecklenburg-Vorpommern die Friedrich Heinrich Christian Paschen Ehrenmedaille. Wir gratulieren dem Jubilar aus Rostock-Warnemünde zur Vollendung seines 85. Lebensjahres und wünschen ihm noch eine Reihe segensreicher Jahre.