Bucherwerb für die Bibliothek – Tractatus de jure limitum 1722

Vor kurzem gelang dem „Bibliothekar“ Dr. Hartwig Junius der günstige Erwerb eines seltenen Fachbuches von Johann Jodocus Beck, der „Tractatus de jure limitum".

Das Buch "Tractatus de jure limitum, Von Recht der Gränzen und Marksteine. Worinnen von Setzung der Gränz-, Mark- und Gütterstein, deren Bezeichnung, Beschreibung, Conservation und Erhaltung … gehandelt wird“ erschien in erster Auflage in Nürnberg 1722. Der Autor Johann Jodocus (Jobst) Beck (1684-1744) war 1706 ein bekannter Advokat in seiner Heimatstadt, 1716 Rat des Grafen Hohenlohe-Neuenstein und seit 1720 Professor an der Universität Altdorf (Altdorfina) bei Nürnberg. Er verfasste mehrere juristische Schriften. Beck gibt in seinem Werk eine umfassende Abhandlung über das Grenzrecht; in seiner Vorrede betont er die Notwendigkeit seiner Schrift: „Es wird niemand in Abrede seyn können, und bezeugt es auch die tägliche Erfahrung genugsam, daß keine mehrere Controversien und Strittigkeiten zwischen hohen und niedern Stands-Personen sich hervor thun, als über die Verruck- und Veränderung der alten Gränz- und Marksteine und deren Herstell- und wieder Aufrichtung“. Und Grenzstreitigkeiten gibt es bekanntlich auch noch heutzutage!

Becks Buch erlebte mehrere Auflagen, zuletzt die vierte Auflage in Nürnberg 1754; deren Digitalisat ist bei der Bayerischen Staatsbibliothek zu München einzusehen (https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11067659_00001.html); es ist auch in Klaus GrewesBibliographie zur Geschichte des Vermessungswesens“ von 1984 unter Nr. 664, S. 41 aufgeführt. Zum Thema Grenzzeichen - Grenzstreit - Grenzfrevel wird auf das 5. Symposiumsheft "Recht und Vermessung" von 1993 hingewiesen (Wittwer Band 26).