Der Hochmoselübergang 2018 - Lückenschluss und Stabilität

In diesen Wochen ist der Lückenschluss auf der Baustelle Hochmoselübergang B 50 geglückt. Der VDV-LV Rheinland-Pfalz (Leitung: Hans Brost) hatte am 7. September 2018 zu einer Baustellenbesichtigung eingeladen.

Nach einer ausführlichen Vorstellung des Brückenprojekts durch Manfred Silwanus (Ingenieurbau) vom Landesbetrieb Mobilität in Trier und Martin Jentes (Vermessung) konnte die Brücke in voller Länge begangen werden. Die Hochmoselbrücke ist das Herzstück einer 25 Kilometer langen Verbindung zwischen dem Autobahnkreuz Wittlich in der Eifel und dem (provisorischen) Anschluss zur alten Straße B 50 bei Longkamp im Hunsrück; das Projekt hat eine strukturpolitisch herausragende Bedeutung und zählt zu den wichtigsten großräumigen Verkehrsbauten bundesweit, was auch die lange Planungszeit seit den 1970er Jahren erklärt. Die Planfeststellungsbeschlüsse ergingen im Jahr 2000, der Baubeginn war 2009.
Die Stahlbalkenbrücke selbst ist 1 700 Meter lang, ruht auf 10 Betonpfeilern und wurde nach 13 Vorschubphasen in bis zu 160 Meter Höhe nach fünf Jahren „geschlossen“. Eine Herausforderung an Mensch, Technik und Material – eine Präzisionsarbeit bei Zuschnitt und Transport der einzelnen vorgefertigten Stahlsegmente, bei Einbau und Verschweißen der Hohlkästen auf dem Vormontageplatz „Hunsrück“ zu einem Brückenschuss und beim phasenweisen Vorschub des Stahlüberbaus mit Hilfe eines rund 80 Meter hohen Pylons auf dem vorderen Überbau der Brücke.

Die Präzision der Vermessungsingenieure ist insbesondere bei der Überwachung von kritischen Bauzuständen herausgefordert, u. a. durch Beobachtung von geodätischen Kontrollnetzen und durch satellitengeodätisches Monotoring. Besondere Überwachungsmaßnahmen sind bei einigen hangunsicheren Pfeilerbauten erforderlich, bei denen geologisch bedingte Kriechverformungen vermutet worden sind. Diese Hangüberwachung dauert weiterhin an, um die Stabilität der Pfeiler auf Dauer zu gewährleisten (Info Zeitung Hochmoselübergang, Sommer 2018).