„Meridian Gotha“ - Ausstellung zur Landesvermessung in Thüringen um 1800

Unter dem Titel „Meridian Gotha. Zur Triangulation und Vermessung Thüringens um 1800“ findet vom 10. September bis 28. Oktober 2018 im Schloss Friedenstein in Gotha eine Sonderausstellung statt. Veranstalter sind die Forschungsbibliothek Gotha und das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt, die jährlich die „Gothaer Kartenwochen“ organisieren.

Dadurch sollen die geodätischen und kartographischen Traditionen Gothas der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bedeutendstes Zeugnis dieser Tradition ist die Sammlung Perthes, die aus dem Firmenarchiv des Verlages Justus Perthes Gotha hervorging.
Die Ausstellung „Meridian Gotha“ thematisiert die astronomischen und geodätischen Aktivitäten des Gothaer Herzogs Ernst II. (1745-1894) und seines Astronomen Franz Xaver Freiherr von Zach (1754-1832) in den Jahren 1786 bis 1805 sowie die Königlich-Preußische Landesaufnahme der thüringischen Lande (Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen) von 1851 bis 1857. Der Titel spielt auf die präzise Meridianbestimmung des Passageinstruments in der Sternwarte Seeberg vor den Toren von Gotha an. Zach erkundete und vermarkte eine Basislinie, die als Grundlage einer Landesvermessung Thüringens und einer ersten Gradmessung auf deutschem Boden dienen sollte, die aber den preußisch-französischen Kriegswirren 1806 zum Opfer fiel (Torge, Geschichte der Geodäsie, 2009).
Anlässlich der Eröffnung der „Kartenwoche“ am 10. September 2018 hält unser Mitglied Prof. Dr. Wolfgang Torge einen Vortrag zum Thema „Erd- und Landesvermessung wachsen zusammen – Der deutsche Beitrag zur Geodäsie im 19. Jahrhundert“ (www.gotha3.de). Zudem treffen sich am 11./13. Oktober 2018 das Kartographiehistorische Colloquium (siehe Mitt. 658) und am 13./14. Oktober 2018 der Freundeskreis für Cartographica (in der Stiftung preußischer Kulturbesitz, SBB-PK) in Gotha.