Dr. Kurt Kröger verstarb am 5. August 2012 in Dortmund

Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum in Dortmund e.V. trauert um zwei seiner herausragenden Gründungsväter. Am 5. 8. 2012 verstarb Dr. phil. Kurt Kröger im Alter von 87 Jahren. Er gehörte wie Helmut Minow zu den „Männern der ersten Stunde“, die das Vermessungstechnische Museum in Dortmund begründeten.

Kurt Kröger wurde am 6. 12. 1924 in Ennepetal geboren, mußte in den unseligen Krieg ziehen, wurde schwer verwundet, überlebte als einziger seiner Kompanie. Er  kam durch guten Rat von Kriegskameraden in die Geometer-Laufbahn. Stationen seiner Ausbildung waren u. a. das Katasteramt Lüdenscheid und das Studium an der Staatsbauschule in Essen. Schon seine ersten praktischen Aufgaben umfaßten schon das breite Spektrum von hochpräzisen Ingenieurvermessungen bis hin zu Grundlagen für den Siedlungsbau.  Am Beginn seiner aktiven Tätigkeiten standen die Vereinigten Stahlwerke in Essen, die spätere Ruhrkohle AG, in der Bezirksdirektion Dortmund wirkte er lange in leitender Funktion.

Er war eine Persönlichkeit, die sich bald auch im und um den VDV ganz besondere Verdienste erworben hat – seit 1967 als Landesvorsitzender im großen Landesverband NW, davor lange engagiert für den Ingenieurberuf im Bezirk Dortmund. Und im VDV erst recht unvergessen ist auch seine Mitwirkung für die Jubiläumsschrift „50 Jahre VDV 1949 - 1999“, die er zusammen mit den beiden Mitautoren Wolfgang Beicken und Hans Soest verfaßte. – 

Im schon fortgeschrittenen Alter verfaßte er seine Dissertation „Das Vermessungswesen im Spiegel der Hausväterliteratur“, abgeschlossen 1985. Diese Arbeit ist ein faktenreiches Kompendium des Grenz-, Eigentums- und Nachbarrechts des 16. – 18. Jahrhunderts im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, eine aus umfangreichem Quellenstudium erwachsene fachtechnisch wie fachrechtlich ungemein reichhaltige Arbeit, wie sie kaum jemand hinter dem Titel vermutet.

Im Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e. V. in Dortmund engagierte sich Kurt Kröger stets an herausragender Stelle. Gerne sagte er, daß er die Mitgliedsnummer 1 habe, sei Zufall – was wir ihm zwar gerne abnahmen, es aber doch als ein sehr zutreffendes Indiz seiner Aktivitäten ansahen. Er hat stets gestaltend gewirkt, zunächst als Geschäftsführer im Kuratorium, später als Erster Vorsitzender in der Nachfolge von Siegfried Stahnke. Seit Ende seiner aktiven Dienstzeit 1989 hatte sich Dr. Kurt Kröger verstärkt für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins und für das Museum eingesetzt. In der Fachwelt wurde er besonders bekannt durch die ‘Förderkreis-Nachrichten' in den Allgemeinen Vermessungsnachrichten (AVN), die er von 1993 bis 2003 gestaltete und verantwortete. Darüber hinaus war er bekannt und geschätzt durch seine prägnant geschriebenen Mitteilungen zur Vermessungsgeschichte in der Zs. „Vermessungsingenieur“ und in der zfv. Es war immer das Anliegen des Ehrenmitglieds (seit 1996) Kurt Kröger, die Abteilung Vermessungsgeschichte des Museums für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund regional wie bundesweit bekanntzumachen. Unvergessen sind Beiträge für das WDR-Fernsehen, für den Rundfunk,  in der Presse, so z.B. im Magazin 5/1991 ‘Dortmunder Notizen‘ mit der Reportage „Vom Hanff-Meßseil bis zum Satelliten“. Vorbildlich wie verdienstvoll war ebenso seine aktive Vorbereitung und Gestaltung der Symposien für Vermessungsgeschichte sowie die Herausgabe der Symposiums-Bände von 1996 bis 2008. In seinem Jubiläumsbeitrag  „Von der Idee zur Verwirklichung – 20 Jahre Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V.“ in der Zs. Vermessungsingenieur 1995 S. 160 – 163 schrieb er abschließend: „Das Vermessungswesen kann stolz sein, daß seine Entwicklungsgeschichte in unterschiedlicher Darstellungsweise im Deutschen Museum in München, im Museum für Verkehr und Technik in Berlin und im Technischen Museum in Wien gezeigt wird. Die Abteilung Vermessungsgeschichte in Dortmund ist deshalb etwas Besonderes, weil sie über einen Förderkreis verfügt, in dem sich vom Idealismus geprägte Kolleginnen und Kollegen zusammengefunden haben.“ –  

Kurt Kröger selbst liebte es, persönlich zurückhaltend im Hintergrund zu wirken – so nahm er auch 2006 nur widerstrebend die Ehrenmedaille des Förderkreises an, mit der wir sein Lebenswerk würdigten. –  Einst schwerverletzt aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt, habe er den Beruf des Vermessungsingenieurs als Traumberuf erwählt und erlebt, erzählte er einmal dem Autor dieser Zeilen, und ebenso gestaltete er seine Liebe zur Vermessungsgeschichte.  Und er hat sich in seinem gesamten Wirken beständig für den Ausgleich mit anderen Berufsgruppen, mit verwandten Berufszweigen im Vermessungswesen und darüber hinaus eingesetzt.  Als in den vergangenen Jahren seine Kräfte nachließen, blieb er unverändert bis in die jüngste Zeit interessiert und half gerne mit namhaften Spenden, so bei der Anschaffung von Instrumenten für die Schausammlung des Vermessungsmuseums.

In der Trauerfeier am 10.8.2012 sprachen für den Förderkreis Harald Lucht  und  für den VDV  Klaus Meyer-Dietrich Worte des Gedenkens. – Wir verneigen uns in Dankbarkeit vor Kurt Kröger. Unser so aktiver Gründungsvater wird uns unvergessen bleiben.