Dr. Kurt Kröger zum besonderen Geburtstag
Stationen seiner Ausbildung waren u. a. das Katasteramt Lüdenscheid und das Studium an der Ingenieurschule in Essen. Am Beginn seiner aktiven Tätigkeiten standen die Vereinigten Stahlwerke in Essen, die spätere Ruhrkohle AG, dort folgte bald der Einsatz in der Bezirksdirektion Dortmund. Seine ersten praktischen Aufgaben umfaßten schon das breite Spektrum von hochpräzisen Ingenieurvermessungen bis hin zu Grundlagen für den Siedlungsbau.
Für das Vermessungstechnische Museum ist Kurt Kröger ein „Mann der ersten Stunde“. Gerne sagt er, daß er die Mitgliedsnummer 1 habe, sei Zufall – was wir ihm zwar abnehmen, es aber doch als ein sehr zutreffendes Indiz seiner Aktivitäten ansehen. Er hat bis in die jüngste Vergangenheit in den weit über 30 Jahren des Bestehens des Förderkreises Vermessungstechnisches Museum stets an vorderster Stelle gestaltend gewirkt, zunächst als Geschäftsführer im Kuratorium, später als Erster Vorsitzender in der Nachfolge von Siegfried Stahnke. Seit Ende seiner aktiven Dienstzeit 1989 hatte sich Dr. Kröger verstärkt für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins und für das Museum eingesetzt. In der Fachwelt wurde er besonders bekannt durch die ‘Förderkreis-Nachrichten' in den Allgemeinen Vermessungsnachrichten (AVN). Durch seine prägnant geschriebenen Mitteilungen zur Vermessungsgeschichte ebenso im „Vermessungsingenieur“ und in der zfv ist er bei vielen Fachkollegen und –Kolleginnen besonders geschätzt. Es war immer das Anliegen des Ehrenmitglieds (seit 1996) Kurt Kröger, die Abteilung Vermessungsgeschichte des Museums für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund regional wie bundesweit bekanntzumachen. Unvergessen sind Beiträge für das WDR-Fernsehen, für den Rundfunk, in der Presse, so z.B. im Magazin 5/1991 ‘Dortmunder Notizen‘ mit der Reportage „Vom Hanff-Meßseil bis zum Satelliten“. Und in gleicher Weise vorbildlich wie verdienstvoll war seine aktive Gestaltung der Symposien für Vermessungsgeschichte sowie die Herausgabe der Symposiums-Bände bis in die jüngste Gegenwart. –
Kurt Kröger ist eine Persönlichkeit, die sich ebenso auch im und um den VDV ganz besondere Verdienste erworben hat – seit 1967 als Landesvorsitzender im großen Landesverband NW, davor lange engagiert für den Ingenieurberuf im Bezirk Dortmund. Und im VDV erst recht unvergessen ist auch seine Mitwirkung für die Jubiläumsschrift „50 Jahre VDV 1949 - 1999“, die er zusammen mit den beiden Mitautoren Wolfgang Beicken und Hans Soest verfaßte. Kurt Kröger hat sich in seinem gesamten Wirken beständig für den Ausgleich mit anderen Berufsgruppen, mit verwandten Berufszweigen in Vermessungswesen und darüber hinaus eingesetzt.
Er verfaßte im doch schon fortgeschrittenen Alter seine Dissertation „Das Vermessungswesen im Spiegel der Hausväterliteratur“, abgeschlossen 1985. Diese Arbeit ist ein faktenreiches Kompendium des Grenz-, Eigentums- und Nachbarrechts des 16. – 18. Jahrhunderts im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, eine aus umfangreichem Quellenstudium erwachsene fachtechnisch wie fachrechtlich ungemein reichhaltige Arbeit, wie sie kaum jemand hinter dem Titel vermutet.
Bereits vor der politischen Wende in Deutschland hatte Kurt Kröger den gegenseitigen Erfahrungsaustausch unseres Förderkreises mit der Kammer der Technik, mit Prof. Dr. Deumlich und Oberingenieur Bernhard Zimmermann angestrebt, die diese erst nach 1989 erwidern durften. „Ihre Ausführungen (in einem Brief vom 5.2.1990, der Verf.) zu den Bedingungen, zu denen Sie bisher in der DDR arbeiten mußten, haben mich sehr betroffen gemacht“, schrieb er unter dem 15. 3. 1990 an Prof. Dr. Deumlich.
Dankbar für sein unermüdliches Wirken gratulieren wir Dr. Kurt Kröger zu seinem besonderen Geburtstag, wünschen unserem Ehrenmitglied im VDV und im Förderkreis Vermessungstechnisches Museum weiterhin alles Gute, ganz besonders auch für seine Gesundheit. Und siehe auch VDVMagazin 6/2009 S. 523 und 541-542.
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