Faszination Fröhlich – Holz-Vermessungstürme in der Triangulation

Vor uns liegt eine ganz besondere „Liebeserklärung“ – eine Hommage an die Signalbauer, wie sie durch ihre Holzsignale weite Beobachtungssichten über 30 bis 80 km in der Zeit der klassischen Triangulation ermöglichten.

Professor  Dr.-Ing. Hans Fröhlich hat uns in der Vergangenheit immer wieder hochinteressante Einblicke in die Arbeit früherer Trigonometer gegeben (vergl. Mitt. Ntr. 454), ursprünglich folgend dem Wirken des Hauptmanns Hans Bendemann (1852 - 1914) – siehe Mitt. Nr. 394. Eingeleitet stets durch zeitgeschichtliche Einführungen, führen seine Veröffentlichungen die Leserschaft in die vermessungshistorisch reizvolle Vergangenheit, als Erkundung und Dreiecks-Beobachtung mit Theodoliten noch ein wissenschaftliches  Abenteuer waren.

In seiner neusten Schrift „Faszination Holz – Vermessungsgerüste im Badisch-Württembergischen Hauptdreiecksnetz 1936 – 1947“ finden wir einleitende Hinweise auf das Wirken von Johann Jacob Bayer (1794 – 1885), Johann Gottfried Tulla (1770 – 1828) in Baden und Johann Georg von Soldner (1776 – 1833) in Bayern und Johann Gottlob Friedrich von Bohnenberger (1765 – 1831) in Württemberg. Und für die jüngere Vergangenheit  Erinnerungen und Kurzbiographien an Erwin Gigas (1899 – 1976), Max Kneissl (1907 – 1973) und Helmut Wolff (1910 – 1994).

Im Hauptteil der Schrift hat Hans Fröhlich auf der Grundlage der Fachschrift  der Hauptvermessungsabteilung Württemberg / Hohenzollern-Baden aus dem Jahr 1950 „Das Badisch-Württembergische Hauptdreiecksnetz 1936–1947“  Daten, Skizzen, Fotos und Geschichten zu den 40 Dreieckspunkten 1. Ordnung erforscht und gesammelt und zu einem unterhaltsamen Bildband zusammengestellt. Man fragt sich, wie Dreiecksnetze 1. O. überhaupt hätten realisiert werden können, wenn nicht stabile Vermessungsgerüste aus Holz von zum Teil schwindelerregender Höhe gebaut worden wären, wie sie in zahlreichen Abbildungen in der neuen Schrift von Fröhlich eindrucksvoll dargestellt sind.

Ein Ausblick verweist auf die jüngere Entwicklung bis hin zu GPS. Und endend mit dem Faksimile eines Briefes von Helmut Wolff „… Und wenn man die Bilder von den Signalen betrachtet, möchte man sogleich … die Leitern hochsteigen. Tempi passati“  - geschrieben 1988 an den Verfasser der Schrift, damals auf das Wirken von Bendemann bezogen. - Ja, vergangene Zeiten – reizvoll wiederauflebend dank nicht nachlassender Neugierde und Dokumentationsfreude von Hans Fröhlich. Das Buch ist erschienen im Selbstverlag Fröhlich, Lichweg 16, 53757 Sankt Augustin, E-Mail: geo-goon[at]t-online.de ,Format A4 - 81 Seiten - 131 Abbildungen – Schwarz-Weiß-Druck – und hat eine farbige Beilagenkarte Format A3 „Netzbild auf Panoramakarte“, Preis 10 € inkl. Versand.