Handschrift Geodäsie-Vorlesung von 1888/89

„Die Vermessung der Erde teilt sich … in die höhere Geodäsie … und die niedere Geodäsie...“, so heißt es einleitend in einer in gestochener Latein-Handschrift geführten Vorlesungsmitschrift: „Vorlesung des Herrn Prof. Josef Schlesinger an der KK Hochschule für Bodencultur in Wien“.

Der Verfasser: E. Spongiaf, stud. forest. im Wintersemester 1888/9. Im Text entdecken wir, in Paragraphen gegliedert, Texte und Skizzen zur Instrumentenlehre, über die Linealtriangulierung (Dreiecksnetz für Detailaufnahmen), die Bogenformel, das Mykrometerwerk der Alhidade, das geodätische Fernrohr, umsetzbare Libellen bis hin zur ausführlichen Beschreibung der „Rectification“ eines Theodoliten. Bei den Fehlern lernen wir, daß es neben jenen aus der Bauweise des Instruments und aus äußeren Umständen auch solche gibt, „welche aus der Sorglosigkeit des Geodäten entstehen“….. Die Mitschrift endet mit der Darstellung der "Triangulierung mit dem Messtisch". -

Prof. Josef Schlesinger (1831 – 1901) war österreichischer Geodät, Naturphilosoph seit 1889 Rektor der Hochschule für Bodenkultur in Wien und als Christlich-Sozialer Politiker Reichsratsabgeordneter 1891 – 1901. Ausführlich zu Schlesinger siehe bei Wikipedia. – Den antiquarischen Fund dieser besonderen Rarität verdanken wir unserem Eratosthenes-Preisträger 2003 Frank Reichert.