Historische Vermessungstechnik und Living History

Schon seit etlichen Jahren hat sich Dr. Martin Klöffler den technischen Aspekten der Land- und Feldvermessung, der Kartenaufnahme und dem militärischen Ingenieurwesen gewidmet. Dabei geht er den Fragen nach, wie Landmesser, Forstbeamte, Baumeister, Kanalbauer, Ingenieure und Offiziere im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert ihre Vermessungsaufgaben lösten.

Er fragt nach, welche Messmethoden angewendet wurden, welche Ausbildung notwendig war und unter welchen Umständen gearbeitet werden musste. Verständliche und anschauliche Antworten darauf kann er durch praktizierte „Living History“ (lebendige Geschichtsdarstellung) geben. In zeitgenössischen Kostümen, mit alten Instrumenten und unterstützt von angelernten „Messgehilfen“ führt er vor Ort verschiedene historische Vermessungsszenarien in sechs Monturen vor, darunter u. a. als Landmesser um 1770, preußischer Ingenieuroffizier um 1750 oder als französischer Ingenieurgeograph um 1760. Die Themenvielfalt der 16 Szenarien reicht vom „Recognoscieren im Siebenjährigen Krieg“, über die „Rectification des Rheins in Baden unter Tulla 1818“, die „Aufnahme Westphalens unter Lecoq um 1800“ bis zur „Vermessung beim Bau der Festung Oberehrenbreitstein 1817“. Informationen über seine Auftritte zur „Living History“ gibt der „Ingenieurgeograph“ Martin Klöffler auf seiner Webseite www.ingenieurgeograph.de.

Im letzten Jahr gaben die Autoren Dr. Martin Klöffler und Dr. Thomas Hemmann eine umfangreiche Schrift heraus: „Der vergessene Befreiungskrieg – Belagerte Festungen zwischen Memel und Rhein in den Jahren 1813-1814“; das Buch beleuchtet wesentliche Aspekte zum napoleonischen Festungskrieg, den Kampf um sämtliche von den Franzosen verteidigte Festungen zwischen Memel und Rhein, aber auch die beispiellosen Leiden der beteiligten Soldaten und der Zivilbevölkerung. Dieses Werk ist auch für Vermessungshistoriker eine lohnende Lektüre (Books on Demand 2018, www.bod.de/buchshop/).