Manfred Spata zum 75. Geburtstag

Dipl.-Ing. Manfred Spata vollendet am 2. März 2019 sein 75. Lebensjahr.

Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum in Dortmund gratuliert herzlich und ist erfreut, in ihm ein langjähriges Kuratoriums-Mitglied zu haben (siehe Mitt. 510); er betreut seit dem Februar 2018 in der Nachfolge von Prof. Dr. Harald Lucht als verantwortlicher Redakteur den Nachrichtenblock „Aktuelles“ auf der Webseite „vermessungsgeschichte“ des Vereins.

In Glatz/Schlesien 1944 geboren gelangte er mit seiner Familie nach der Vertreibung 1946 ins Sauerland; hier ist er in Plettenberg aufgewachsen und machte am Städtischen Gymnasium das Abitur. Anschließend diente er zwei Jahre als Z-Soldat in der Topographie-Batterie in Münster/Westfalen und studierte anschließend von 1966 bis 1971 Geodäsie an der Universität in Bonn. Nach Ende der Referendarzeit in Düsseldorf startete er im Herbst 1973 seinen Berufsweg beim Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen (heute: Geobasis NRW), zunächst bis 1979 bei der Außenstelle in Münster und danach bis 2007 in Bonn-Bad Godesberg. Als Dezernent des Lage- und Höhenfestpunktfeldes war er maßgeblich beteiligt an der Kalibrierung der Vermessungsinstrumente, der Erneuerung des „Netzes 1977“, den periodischen Wiederholungsmessungen zur Deformationsanalyse der Bodenbewegungsgebiete (Bodensenkungen durch Steinkohle- und Braunkohleabbau) sowie an der Einführung der UTM-Koordinaten und den notwendigen Koordinatentransformationen. Zuletzt kuratierte er die Dauerausstellung „200 Jahre Landesvermessung in Nordrhein-Westfalen“, die noch heute im Dienstgebäude in Bad Godesberg zu besuchen ist (siehe Mitt. 211). Über seine dienstlichen Arbeitsergebnisse veröffentlichte er knapp 50 Beiträge in Fachzeitschriften.

Als „Trigonometer mit langem Atem“ widmete sich Manfred Spata notwendiger Weise schon recht früh der Geschichte der Landesvermessung und Kartographie. Ein Jahre langer Forschungsschwerpunkt war der Schwelmer Pastor Friedrich Christoph Müller (1751-1808), der erstmals 1789/90 eine Triangulation eines preußischen Landesteiles, der Grafschaft Mark, mit einem Dollond-Theodolit beobachtete und mehrere Landkarten fertigte (siehe Mitt. 85, 97 und 654). Für seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Müller wurde ihm 2003 der Eratosthenes-Preis des Förderkreises zuerkannt (siehe Mitt. 17). Im Jahre 2017 kuratierte er eine Ausstellung „200 Jahre Historische Karten der Landesaufnahmen am Beispiel des Beueler Raumes“ im Heimatmuseum Bonn-Beuel, deren Originalkarten er anschließend dem Heimatverein überließ (siehe Mitt. 615 und 623).

Daneben beschäftigte sich Manfred Spata auch immer mit der Kartographiegeschichte Schlesiens, u. a. mit dem Kartenverlag Carl Flemming in Glogau, Tobias Mayer in Nürnberg (Atlas Silesiae) und mit dem preußischen Oberst Christian Freiherr von Massenbach (siehe Mitt. 607). In Zusammenarbeit mit dem Museum HAUS SCHLESIEN in Königswinter und mit polnischen Regionalmuseen (u. a. in seiner Heimatstadt Glatz/Klodzko) organisierte er mehrere zweisprachige Landkartenausstellungen, zuletzt über die Schlesienkarte von Martin Helwig von 1561 (siehe Mitt. 388 und 471). Diese deutsch-polnischen Ausstellungsaktivitäten brachten ihm 2002 die polnische Ehrenmedaille "Pro Meritus" der Stiftung der Region Nowa Ruda (Neurode) ein. Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum in Dortmund übermittelt herzliche Glückwünsche – Ad Multos Annos!