Kartenausstellung Homann in Oldenburg

Ausstellung zu Homann-Karten in der Landesbibliothek Oldenburg.

Der Kartenhistoriker und Sammler Michael Recke (siehe Mitt.-Nr. 448) kuratiert die aktuelle Sonderausstellung “Kartenschätze aus demVerlag Homann Nürnberg” in der Landesbibliothek Oldenburg; die Ausstellung zeigt rund 60 Karten und Atlanten des 18. Jahrhunderts.

Der von Johann Baptist Homann (1664-1724) im Jahr 1702 in Nürnberg gegründete Verlag entwickelte sich im 18. Jahrhundert rasch zum bedeutendsten Hersteller und Verleger von Landkarten und Atlanten in Deutschland. Die Homann-Karten zeichnen sich durch ihre Qualität in Papierauswahl, Präzision des Kupferstichs und Kolorierung aus. Die exakte “Vermessung der Welt”, d. h. die Lagegenauigkeit des Kartenbildes, wird bei Homann ebenso betont wie die Aktualität des Karteninhalts. Dazu tragen die großen Mathematiker und Kartographen Johann Matthias Hase (1684-1742) und Tobias Mayer (1723-1762) bei, die auf eine exakte Graduierung der Kartennetzentwürfe großen Wert legen.

Die Landesbibliothek präsentiert eine Auswahl von Homann-Karten aus der Sammlung von Michael Remmers (Wilhelmshaven; siehe Mitt.-Nr. 802), darunter Welt-, Länder- und Städtekarten, Sternenkarten sowie insbesondere historische Kartierungen des Oldenburger Landes, ergänzt durch Anschauungstafeln mit der Ausrüstung von Kriegsschiffen und Befestigungsanlagen sowie fiktive Karten wie z. B. die vom Schlaraffenland. Ergänzt wird die Ausstellung um einen digitalen Kartentisch und Karten von Homanns Konkurrenten, den Augsburger Verlegern Tobias Conrad Lotter (1717-1777) und Matthäus Seutter (1678-1757) aus Leihgaben anderer Bibliotheken.

Michael Recke hat die Texte des Ausstellungskatalogs “Kartenschätze aus dem Verlag Homann in Nürnberg” geschrieben, herausgebracht von Corinna Roeder (Schriften der Landesbibliothek Oldenburg, Heft 75); die Ausstellung läuft bis zum 28. Oktober 2023