Landestriangulation im Großherzogtum Hessen

Neues zu Eckhardts „Alte hessische Triangulation“ 1808 - 1834.

Bei Recherchen im Hessischen Landesarchiv in Wiesbaden fand Bernhard Heckmann Originalschriften der sogenannten „Alten hessischen Triangulation“, die zwischen 1808 und 1834 im Großherzogtum Hessen entstand. Über die Aktivitäten zwischen 1809 und 1816  berichtet er in Kürze in einem umfangreichen Beitrag „Hessens älteste Dreieckskette“. Zu dieser „Haupttriangulation I. und II. Ranges“ gibt es bisher keine geschlossene Dokumentation der Messungen, Berechnungen und Ergebnisse, umso verdienstvoller sind Heckmanns Recherchen.

In den im Hessischen Landesarchiv aufgefundenen Unterlagen sich auch die Originalwinkelbeobachtungen 1810/12, die unter der Leitung des „Vaters der hessischen Geodäsie“ Christian Leonhard Philipp Eckhardt (1784-1866) durchgeführt worden waren. Ebenso wurden die Messungen von 1809 gefunden, die Eckhardt mit dem französischen Ingenieurhauptmann Delcros zwischen Straßburg und Darmstadt mit einem Borda-Kreis durchgeführt hat. In einem Brief an Carl Friedrich Gauß aus dem Jahr 1834 gab Eckhardt eine Winkelgenauigkeit des benutzten Borda-Kreises mit 3,365“ (bzw. 1,039 mgon) an.

Heckmann beabsichtigt eine Neuberechnung der Triangulation im System ETRS89/UTM32, um die örtliche Lage der Dreieckspunkte zu untersuchen, deren Verknüpfung zu späteren Triangulationen sowie heutige Punktidentitäten aufzuspüren. Damit schließt er eine Lücke in der fachlichen Darstellung der historischen Haupttriangulationen in Hessen. Der Beitrag „Hessens älteste Dreieckskette“ erscheint in den DVW Hessen/DVW Thüringen-Mitteilungen Heft 1/2022.
(Mail: b-p.heckmann[at]online.de)