Mercator-Ausstellung – Lob aus fremder Feder

Wir lesen unter www.gerhard-mercator.de zur Mercator-Ausstellung in Dortmund aus der Feder vom Stadtmarketing aus Duisburg.

„Mercator in Dortmund? Wo ist denn da der Bezugspunkt? Ganz einfach: Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e.V. hat zum Mercator-Jubiläum eine Ausstellung mit dem Titel “Vom Weltbild der Renaissance zum Kartenbild der Moderne” konzipiert, die in die Arbeit des Kartografen einweist und zeigen, welche Berührungspunkte es durch ihn heute noch gibt, um die Welt zu vermessen und zu erfassen.

An der Windrose vor den Ausstellungsräumlichkeiten im Museum für Kunst und Kulturgeschichte wartet Gerhard Mercator auf die wissbegierigen Besucher. Wer eine Führung in Anspruch nimmt, bekommt einen Kompass in die Hand gelegt und darf sich damit zwischen die Exponate hindurch navigieren.

Ingo von Stillfried, der die Ausstellung konzipiert hat, führt uns herum, an diesem Morgen. Er hat einen lustigen weißen Rauschebart und passt schon bildlich gut zum Thema.

Als erstes fällt ein riesiger runder Tisch auf, dort thront Mercator. Neugierig schauen wir, was dort ausliegt…. Hier lernen wir, dass Mercator der erste war, der die Kursivschrift “Italic” auf seinen Karten nutzte, was die Optik der Karten verbesserte und lange Zeit Standard blieb. Dann fängt ein sonderbares, goldenes Gerät unsere Aufmerksamkeit. Es ist ein Astrolabium. Ein Astro…was?? Mit dem scheibenförmigen Instrument lassen sich beispielsweise die Positionen der Sterne ablesen. Von Stillfried führt die Handhabung vor. Spannend! …. Das hier ausgestellt Astrolabium ist ein Original und bringt einem den gebürtigen Belgier noch etwas näher. Wir sehen, was er so wirklich in den Händen hielt.

Wir machen eine ziemliche Zick-Zack-Tour durch die Ausstellung … Eigentlich geht es an den schönen alten Schulbänken los. Die Klassenzimmeratmosphäre, die dort inszeniert wurde, hat nichts oberlehrerhaftes. Sie zeigt einfach nur, wie wir über Landkarten schon in jungen Jahren mit Mercator in Berührung kamen. So wird der Besucher für das Thema sensibilisiert.

Dann lernen wir, anhand von Globen-Modellen, etwas über die Mercator-Projektion. Schön anschaulich – und ein Aha-Erlebnis!

Nach den Weltkarten kommen wir in den Bereich der Seefahrt. Dieser Bereich ist gestaltet wie der Arbeitsraum auf einem Schiff. Mit Navigationsbesteck darf man sich selbst erproben und sich durch die See navigieren. Deutlich wird, wie schwierig einstmals die Seefahrt gewesen sein muss. Wie ungenau und dadurch ungewiss die Reise. Mercators Arbeit hat den Schiffern große Dienste geleistet.

Über 500 Exponate sind in der Ausstellung ansprechend aufbereitet und einladend präsentiert. Auf vielfach spielerisch, entdeckerischer Weise nähern wir uns Mercator und seinem Werk. Viele Instrumente, oft so schön wie Kunstwerke, gibt es zu bestaunen. Wir haben eine Reise gemacht und Globen, Karten, Atlanten erkundet und der Arbeit hieran nachgespürt. Als Ausblick stehen wir vor GPS-Geräten und Satelliten und sind verblüfft, wie die Menschen sich die Welt und den Kosmos immer weiter erobern. Und wie es Mercator zu seiner Zeit auch tat. Wer da noch denkt, Mercator sei ein langweiliges Thema, der irrt sich gewaltig.“

In die Mercator-Stadt Duisburg ehrt im Kultur- und Stadthistorischen Museum ebenfalls Mercator mit einer Ausstellung. Duisburg kann dabei insbesondere auf zahlreiche Exponate aus der „Schatzkammer“ des Museums zurückgreifen. Und in der Salvatorkirche in Duisburg   gestaltet der Arbeitskreis Geschichte des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure VDV eine weitere Ausstellung an historischem Ort – Gerhard Mercator hat 1598 dort seine letzte Ruhe gefunden.   

Obiger Bericht stammt also nicht aus „fremder“ Feder - wir danken dem Stadtmarketing Duisburg – und wir nehmen den zitierten Bericht als eine freundliche Geste für das riesengroße Engagement in unserem Förderkreis, mit dem insbesondere Ingo von Stillfried und seine vorbereitende Crew die Dortmunder Ausstellung gestaltet haben. Und wir sind dankbar für die von allen Seiten erfahrene Unterstützung, für die der Präsident des Förderkreises in der Eröffnungsveranstaltung danken konnte, festgehalten in Mitt. Nr. 425 dieser Seite.

Nachtrag: In einem lesenswerten Überblicksartikel „Gerhard Mercator (1512 – 1594) aus der Sicht der Jetztzeit“  schildern Dip.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Steinbrück und Dr.-Ing. Helmut Hoffmeister aus Erfurt die Grundgedanken der Mercatorprojektion, deren Anwendungen und Ehrungen zum 500. Geburtstag, darunter auch (mit Foto) die Ausstellung in Dortmund – in Heft 1/2012 des Heftes DVW- Mitteilungen Hessen- Thüringen, S. 35 – 39.