Vom Meridian von Paris zum Finkenberg in Bonn-Beuel

„Der Finkenberg in der Landesvermessung“ heißt eine Broschüre in der Reihe ‚Kleine Beiträge zu Denkmal und Geschichte im rechtsrheinischen Bonn‘, verfasst von Dr.-Ing Rudolf Schmidt, redaktionell begleitet von unserem Eratosthenes-Preisträger Dipl.-Ing. Manfred Spata, unterstützt von Prof. Dr.-Ing. Hans Fröhlich.

Ausgehend von der Breitengradmessung von Dünkirchen bis Barcelona 1792-1798 im Meridian von Paris schlägt Rudolf Schmidt den Bogen über das Dreiecksnetz der vier linksrheinischen Departements 1801-1813 von Antwerpen bzw. Nimwegen bis hin zum Finkenberg in Bonn-Beuel. Und er berichtet vom Wirken der großen Astronomen und eigentlich auch schon Geodäten Delambre sowie Mechain und Tranchot, von den Messungen der Basis von Melun bei Paris (mit Platin-Mess-Stangen) und der Grundlinie von Perpignan in Südfrankreich.

Die Broschüre verknüpft in ihren nur 23 Seiten die hochinteressante geodätische Entwicklung von jenen ersten Breitengradmessungen vor über 200 Jahren über die nachfolgenden Triangulationen, das Wirken von Tranchot und dessen Kartenwerk, das Basisvergrößerungsnetz bei Bonn 1847, über die Arbeiten des  Freiherrn von Müffling, Generalleutnant Baeyer bis hin zu den Trigonometrischen Arbeiten der amtlichen Landesvermessung 1892-1976.

Dieser „kleine Beitrag“ komprimiert das Wissen der Geodäsie um jene bahnbrechenden Arbeiten in einer faszinierenden Kürze, eingeleitet aus einer erkennbar übergeordneten Sicht von Carl J. Bachem, dem Vorsitzenden des Denkmal- und Geschichtsvereins in Bonn. Man darf dem Autor Rudolf Schmidt zu dieser gelungenen Veröffentlichung gratulieren (ISBN 978-3-9812164-2-4).